zu seinem Raps-Blütenmeer-Artikel (siehe Mai-Ausgabe) lieferte unser Leser Jakob Förg. Gerne unterstützen wir sein Anliegen mit der Veröffentlichung seines Beitrags
Bergheim, der ländlichste Stadtteil von Augsburg, obwohl idyllisch von Wäldern, Wiesen und Äckern umgeben und im westlichen Wertachtal liegend, ist nicht der Ort, in dem sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Es ist vielmehr der Ort, in dem die Einwohnerzahl kontinuierlich steigt und jetzt schon über die Zahl von 2.600 geklettert ist. Dieser südwestlichste Stadtteil – immer noch durch einige Landwirte dörflich geprägt – ist nach Fläche der zweitgrößte (nach Haunstetten) von Augsburg mit 22 Quadratkilometern oder 2.200 Hektare. Durch diese riesige Fläche, immerhin 3.000 Fußballfelder umfassend, ziehen sich kilometerlange Feld- und Waldwege.
In diese Gegend kommen zahlreiche Erholungssuchende, die die abseits vom Trubel der Großstadt, Abstand vom Alltag suchen oder schlicht die Seele baumeln lassen wollen. Dies ist hier sehr gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad möglich, weil doch mehrere Kilometer der meist gerade verlaufenden Wirtschaftswege, asphaltiert sind. Vor allem für Familien mit Kindern ist das sehr erfreulich, weil man quasi im Stadtgebiet, ohne Parkplatzsuche und mit Busanbindung, in der freien Natur schön spazieren gehen oder mit dem Fahrrad fahren kann.
Dabei ist den meisten Erholungssuchenden bekannt, dass sie auch Äcker, Wiesen und Wälder betreten dürfen. Schließlich steht dies in der Bayer. Verfassung; Art. 141 Abs. 1 lautet: „Der Genuss der Naturschönheiten und die Erholung in der freien Natur, insbesondere das Betreten von Wald und Bergweide ….
ist jedermann gestattet“.
Für landwirtschaftlich genutzte Flächen gilt das aber nicht während der Nutzzeit, denn nach dem Bayer. Naturschutzgesetz dürfen in dieser Zeit diese Flächen nur auf vorhandenen Wegen betreten werden. „Als Nutzzeit gilt die Zeit zwischen Saat oder Bestellung und Ernte, bei Grünland die Zeit des Aufwuchses“ (Art. 30 Abs. 1 BayNatSchG). Da dies scheinbar leider nicht allen Erholungssuchenden bekannt ist – und manchmal Gras und Getreide niedergetreten werden – haben der Bauernverband und die Jagdgenossenschaft Bergheim neulich ein paar Schilder dazu aufgestellt. Die Nutzzeit der Äcker und Wiesen wird allgemein von Anfang April bis Ende Oktober de? niert.
Aufgrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft weideten seit vielen Jahren in Bergheim keine Kühe mehr auf den Wiesen. Seit einiger Zeit grasen unter freiem Himmel aber wieder Rinder; und auch Hühner fühlen sich in der Freilandhaltung wohl.Wir sollen den Landwirten, die auf den Feldern unsere Nahrungsmittel erzeugen und ganz nebenbei die schöne Landschaft gestalten, dankbar sein und die notwendige Einschränkung akzeptieren.