Auf einem Aussichtsbalkon

Auf einem Aussichtsbalkon


Herrlicher strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen! Ein ideales Wetter für einen Frühlingsspaziergang am Donnerstag, den 27. März. So dachten auch viele Senioren und Seniorinnen, die als rekordverdächtige große Gruppe mit 45 Personen zum Spaziergang des Seniorenbeirats Stadtbergen in Steppach starteten.Vorbei an den letzten Häusern des Ortes ging es auf einem etwas erhöht verlaufenden Panoramaweg am Kobelhang entlang mit schöner Aussicht auf die Stadt Augsburg und den Komplex des Klinikums mit neu angelegtem Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Hauptgebäudes. An einem schönen Feldkreuz trennten sich dann die Wege. Diejenigen, die einen gemächlichen Spaziergang bevorzugten machten noch einen kurzen Abstecher nach Westheim und gingen auf einem parallel verlaufenden Weg zurück nach Steppach.Die etwas sportlicheren Teilnehmer, und dies waren etwa zwei Drittel der Gruppe wanderten auf leicht ansteigenden Wegen zum Kobel hinauf. Da gab es noch zahlreiche prächtige Villen mit schönen Gärten in der Frühlingsblüte zu bewundern, ehe man in die Wallfahrtskirche Maria Loreto, im Volksmund Kobelkirche eintrat. Die Gnadenkapelle, geweiht im Jahre 1602, ist vermutlich die älteste Loreto-Wallfahrt in Deutschland. Sie ist in Form des heiligen Hauses Mariens gestaltet, das bei den Kreuzzügen im Mittelalter von Palästina nach Loreto in Italien gebracht wurde. Da die Kapelle durch das hohe Pilgeraufkommen sich als zu klein erwies, wurde 1657 ein Langhaus angebaut. Die Gnadenfigur aus dem Fuggerschloss Hainhofen wurde im Jahre 1921 durch ein Feuer zerstört. Die jetzige Statue wurde aus Zedernholz aus den vatikanischen Gärten neu angefertigt und geschwärzt.Gleich nach der Besichtigung der Kirche hatte man einen ungewohnten Blick über das ganze Schmuttertal, da der die Sicht behindernde Kobelwald fast ganz vom Tornado im letzten Sommer weggefegt wurde. Neben dem mächtigen, die Landschaft prägenden Kobelkreuz, befindet sich ein Denkmal für den bekannten Schriftsteller Adalbert Stifter, auf dem geschrieben steht, dass er von hier auf die Stadt Augsburg herab blickte.Bald hatte man den Abstieg bewältigt, und es ging in der Frühjahrssonne nach Steppach zurück. Bei dem gemütlichen Zusammensein im Café Ertl war man in bester Stimmung. Die älteste Teilnehmerin mit 93 Jahren sagte, dass es für sie ein schönes Erlebnis war nach so vielen Jahren wieder in der Kobelkirche gewesen zu sein. Andere Spaziergänger waren in dieser Ecke des Augsburger Landes zum ersten Mal.  Text/Bilder: Raimund StrauchDer nächste Seniorenspaziergang sowie das gemeinsame Singen siehe Termin-kalender in dieser Ausgabe!