„Stadtbergen ist mein Ein und Alles“:
Die Stadtbergerin Rosamunde „Munda“ Mack feierte am 26. September ihren 90. Geburtstag. Sie ist seit 1974 ehrenamtlich tätig und die örtliche AWO ist nach wie vor ihre große Lebenserfüllung.
Im wahrsten Sinne des Wortes eine Botschafterin für Stadtbergen ist Rosamunde Mack, die kürzlich ihren 90. Geburtstag im Kreise ihrer Familie, Nachbarn und vieler Freunde feierte. Mit rührenden Worten schilderte sie an ihrem Ehrentag die Liebe zu ihrem Heimatort: „Stadtbergen ist meine Heimat, ich bin so tief verwurzelt und kann mir keinen schöneren Ort auf der Welt vorstellen“. Geboren ist sie zu Hause in der Bauernstraße 15 als erste Tochter der Familie Bogenhauser. „Mein Vater war Förster beim Fürsten Fugger in Schloss Wellenburg, wir hatten eine kleine Landwirtschaft zur Selbstversorgung und meine Mutter kümmerte sich liebevoll und mich und meine jüngere Schwester“, erzählt Rosamunde Mack, die eine fröhliche, freie und lustige Kindheit und Jugend in der einstigen kleinen Gemeinde am Stadtrand von Augsburg verbrachte. Sie besuchte die Stadtberger Schule, später die Reischle’sche Wirtschaftsschule und erlernte den kaufmännischen Beruf einer Kontoristin. Jahre später absolvierte sie „der Liebe wegen“ noch eine weitere Ausbildung in einer Hotelfachschule in Freiburg. Während eines Ferienaufenthalts in den Stauden lernte die begeisterte Leichtathletin – „ich war gut, aber nicht in der Spitzenklasse“ – als 20-Jährige in Markt Wald ihre große Liebe und künftigen Ehemann Ludwig Mack kennen mit dem sie kurz darauf Hochzeit feierte. „Es verging aber kaum ein Tag, an dem ich kein Heimweh nach Stadtbergen hatte und bittere Tränen weinte“. Ehemann Ludwig, der als Metzgermeister in der elterlichen Metzgerei und Gaststätte arbeitete, hatte Einsehen mit dem großen Kummer seiner jungen Ehefrau und übernahm 1949 gleich nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft die Gaststätte „Österreichischer Kaiser“ in Kriegshaber und so kam das Paar wieder in „Mundas“ geliebte Heimat zurück. 20 Jahre führte das engagierte Wirtsehepaar dieses bayerische Gasthaus und übernahm dann den legendären „Weißen Adler“ in der Bäckergasse. 1974 zogen sie sich aus der anstrengenden Gastronomie zurück. „Mein Elternhaus in der Bauernstraße war einfach zu groß für uns, so kauften wir unser Reihenhäuschen am Ahornweg im geliebten Stadtbergen“, erzählt die quirlige Jubilarin. Im „Unruhestand“ engagierte sich die aktive Seniorin dann für die örtliche Arbeiter-Wohlfahrt (AWO), organisierte Ausflüge, Reisen, Muttertags- und Weihnachtsfeiern, führte den Seniorennachmittag mit Gymnastik ein und steht den Mitgliedern nach wie vor mit „Rat und Tat“ zur Seite. Ehemann Ludwig verstarb 1997 und Rosamunde Mack, deren Ehe kinderlos blieb, verlor nie den Mut und baute ihr soziales, ehrenamtliches Wirken weiter aus. Sie ließ sich in den Stadtbergener Seniorenbeirat wählen und vertritt seit zehn Jahren, mitunter auch einmal energisch, die Anliegen der älteren Generation. Ihr größtes Unglück war ein Sturz 2001 von dessen Folgen sie sich bis heute nicht ganz erholt hat. „Ich bin meinen AWO-Mitgliedern und den Stadtbergern so dankbar, die mich während dieser furchtbaren Krankheitsphase seelisch wieder aufgebaut haben. Trotz meiner Krücken bin ich weiter aktiv und mit viel Freude tätig“, betont Munda Mack fröhlich. „Mein Leben hat viele Tief- und Höhepunkte, ich bin glücklich, dass ich Tag für Tag die Natur sehen und erleben kann. Mein Leben mit den Ehrenämtern sind eine große Erfüllung, insbesondere natürlich meine AWO“.
2012 wurde Rosamunde Mack mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für ihre Verdienste von im Ehrenamt tätiger Frauen und Männer ausgezeichnet. „Diese herausragende Ehrung hat mich schon etwas stolz gemacht“, sagt die 90-Jährige bescheiden, aber glücklich!