Mitten in Inningen: Origami, Sushi, Sayonara … Eine Woche lang fand im Theodor-Sachs-Kindergarten Inningen ein Projekt statt, das Kinder, Betreuer und Eltern gleichermaßen begeisterte.
Nachdem im Jahr 2011 in Japan ein Tsunami verheerende Schäden angerichtet hatte, war Frau Tana Gladys (die in Japan studierte) auf die Idee gekommen, den Kindern in Japan so genannte Bonbonbriefe zu schicken, als Zeichen internationaler Solidarität zwischen den Kindern. Die Kinder malten Bilder, klebten Bonbons darauf, japanische Studenten unter der Leitung von Frau Gladys übersetzten die Bilder in die japanische Sprache und der Kindergarten diese Bilder mit Hilfe von Unicef nach Japan (der Südanzeiger berichtete).
Von der Reaktion darauf war Kindergarten-Leiterin Heidi Nehmeyer geradezu überwältigt: „Wir erhielten damals Antwort und gleichzeitig die Anfrage eines Kindergartens, ob wir nicht am Projekt „Tegami“ (übersetzt: der Brief) teilnehmen wollten. Wir fühlten uns sehr geehrt, und nun war es so weit, wir haben das Thema „Japan“ aufgegriffen und in einem unheimlich begeisternden Projekt umgesetzt. Unterstützt wurden wir wieder von Frau Gladys, die mit ihren Freunden eine Woche lang vor- und nachmittags in den Theodor-Sachs-Kindergarten kam und mit Begeisterung und Motivation Japan vorstellte. Sogar Besuch aus Japan wurde gleich mit eingeplant und sie selbst war so begeistert, dass sie gleich die ganze Woche als Gast im Kindergarten zubrachte!“
Die Kinder, aber auch ihre Betreuerinnen haben in dieser Woche viel gelernt, kennen gelernt und ausprobiert: in einem Vortrag viel über das Land gehört, z.B. wo die Hokaido-Kürbisse herkommen, wie groß Japan ist, wie und was die Japaner gerne essen. Gemeinsam wurde Origami gefaltet, (ein Hai, ein Haus, ein Klavier, ein Auto…) und ein wenig Japanisch gelernt: konnichiwa (Guten Tag), genki desu ka (Wie geht’s), sayonara (Tschüs), arigato (Danke), oishii (lecker) …
Am Dienstag, dem zweiten Tag der Projektwoche gab es japanisches Essen: Onigiri (Reiskugeln) und Misoshiru (Seetang mit Kartoffeln und Misosuppe) – Oishii!! An diesem Tag hatten alle Eltern die Möglichkeit, (unter Anleitung des Kochs aus Augsburgs japanischem Restaurant Manyo) Sushi anzufertigen. Die Zutaten machte Restaurant-Inhaber Yoshihiko Tonami-Saji dem Kindergarten zum Geschenk – er kam am Freitag persönlich vorbei!
Tags darauf lernten die Kinder japanische Lieder und Tänze: Ookina Kurinokinoshitade und Musunde Hiraide.
Auch die monatliche Theateraufführung des Kindergartens wurde dem Thema Japan angepasst: Das Ensemble zeigt ein traditionelles „Kamishibai-Theater“ mit dem japanischen Märchen „Das Glöckchen“.
Am Donnerstag konnten die Mädchen einen Kimono und die Jungen ein Hemd mit einem japanischen Motiv anziehen und sich fotografieren lassen, außerdem gab es japanische Bilderbücher zum Ansehen.
„Rasch war die Projekt-Woche vorbei“, stellt Heidi Nehmeyer fest, “als Gäste teilgenommen hatten Sayaka, Sawako, Rika, Yuki, Eriko, Yukata und Frau Gladys sowie der Koch vom Manyo Restaurant Hiroyuki Bab von unseren Gästen verabschiedet und bedankten uns mit einem traditionellen deutschen Frühstück. In der darauf folgenden Woche haben wir Bilder von der Woche gemalt, diese mit einem Tegami-Stempel versehen und in den „Tegami-Briefkasten“ geworfen. Diese Bilder sind auf dem Weg nach Japan und wir freuen uns schon riesig auf Antwort!“