Stadtbergen und seine Partnerstädte … Zu Gast in einer Familie im Ausland, Gäste aus den Partnerstädten bei sich zu Hause – Familie Nießner aus Stadtbergen hat das ausprobiert und ist begeistert:
Unser erster Kontakt mit dem Partnerschaftsverein Stadtbergen (PaVe) sollte ein „Tennisaustausch“ im März 2010 in die italienische Partnerstadt Bagnolo Mella, etwas südlich vom Gardasee gelegen, sein. Eigentlich super – aber wir können alle kein Italienisch und dann gleich zu Gast bei einer italienischen Familie! Unsere beiden Töchter, Andrea und Isabel waren natürlich sofort Feuer und Flamme. Auch Astrid Flagner, mittlerweile Vorstand beim PaVe meinte, dass das kein Problem sei. Also gut, probieren wir es halt mal aus…
Nach circa 5 Stunden Fahrt erreichten wir Bagnolo Mella. Dort trafen wir uns mit den anderen deutschen Familien und wurden von unseren italienischen Gastgebern abgeholt. Auf uns wartete Familie Fadani mit Donatella, ihrem Ehemann, zwei fast erwachsenen Söhnen und ihrem Hund. Wir wurden sofort von der ganzen Familie auf’s Herzlichste aufgenommen. Am Abend waren wir alle gemeinsam zum Essen beim
Tennisvorstand Piero Guerini zu Hause eingeladen. Unglaublich, was er und seine Familie für uns und das komplette Stadtberger Tennisteam mit insgesamt 17 Jugendlichen und Erwachsenen auf den Tisch zauberte. Alle Jugendlichen bekamen, wie in Italien üblich, eines der typischen riesengroßen, in Zellophan verpackten Ostereier geschenkt und sogar an ein Geburtstagskind wurde gedacht.
Am Sonntag standen die Tennisspiele der Jugendlichen und der Erwachsenen auf dem Programm. Auch hier wieder ein herzlicher Empfang im Tennisclub mit Freundschaftsspielen und gemeinsamen Mittagessen. Den Abend verbrachte jeder bei seiner Gastfamilie. Unsere Donatella war gerade
dabei, kunstvolle Ostereier zu gestalten. Sofort bekamen Andrea und Isabel auch ausgeblasene Eier und bastelten unter Anleitung von Donatella daraus verschiedene Tiere. Beim gemeinsamen Abendessen brach der Familientisch fast zusammen, soviele Speisen wurden aufgetragen. Mit Donatella und ihrem Mann klappte die Verständigung mit einem Kauderwelsch aus Deutsch, Italienisch, Englisch und Französisch hervorragend. Mit den beiden Söhnen konnten wir uns bestens auf Englisch unterhalten.
Für Montag hatten die „amici di gemellagio“, die Tennisfreunde und unsere Gastfamilien ein tolles Programm für uns organisiert. Los ging es mit einer Insider-Führung durch die örtliche Käserei, anschließend zauberten für uns die Schüler und Schülerinnen der Kochschule ein mehrgängiges Menü, das wir alle zusammen in einem großartigen Ambiente genossen. Am Nachmittag fuhren wir dann gemeinsam in das 12 km entfernte Brescia zum Sightseeing und Shopping. Zum Abschluss kamen nochmals alle Bagnolesi und Stadtberger in einer Pizzeria zum gemeinsamen Abschlussessen zusammen. Leider hieß es am nächsten Morgen Abschied nehmen, aber nur für den Augenblick und nicht für immer, denn nach diesem rundum gelungenen Wochenende mit vielen neuen Eindrücken, Bekanntschaften und Freundschaften, stand für uns fest, weiterhin beim PaVe mitzumachen und vor allem auch ausländische Gäste bei uns aufzunehmen.
Im Folgejahr haben wir gleich die nächste Partnerstadt, das französische Brie-Comte-Robert besucht. Auch hier haben wir nur positive Erfahrungen gemacht.
Unsere Älteste, Andrea, nimmt inzwischen regelmäßig an den Jugendaustauschprogrammen des PaVe mit Brie-Comte-Robert an
Ostern und Bagnolo Mella im August teil und hat schon viele Freundschaften mit gleichaltrigen Jugendlichen geschlossen. Gerade für Jugendliche ist es eine tolle Gelegenheit, ausländische Freundschaften zu schließen und dabei auch andere Gewohnheiten kennenzulernen, sowie die Sprache anzuwenden! Hieraus haben sich aber auch für uns Erwachsene regelmäßige Kontakte und Freundschaften mit den Eltern der Austauschkinder, die auch bei uns in Stadtbergen waren, ergeben. Dieses Jahr werden wir im Advent erstmals unsere dritte Partnerstadt, Olbernhau, im Erzgebirge besuchen. Bisher haben wir noch keinen Sprachführer gekauft, da wir dort hoffentlich mit unserem schwäbischen Dialekt keine allzu großen Sprachprobleme haben werden.
Insgesamt waren alle Fahrten rundum gelungen. Unsere anfängliche Skepsis wegen privater Übernachtung und der Sprache haben sich überhaupt nicht bestätigt – im
Gegenteil, durch die herzliche Aufnahme bei allen Gastfamilien haben wir etwas erlebt, was es in einem normalen Urlaub im Hotel oder einer Ferienwohnung nicht gibt. Probieren Sie es doch auch einmal aus und melden sich bei einer der zahlreich angebotenen Fahrten mit dem PaVe an.
Interesse an den Partnerstädten Stadtbergens, Interesse am Partnerschaftsverein Stadtbergen e.V. und seinen Veranstaltungen und Programmen.
Informationen finden Sie auf der Homepage www.pave-stadtbergen.de oder direkt beim Vorstand unter Tel. 0821/ 2438-174 und per Mail: pave@stadtbergen.de
Text und Fotos: Nießner und PaVe