Zirkusclowns und Zigeunergeigen: Fröhliche Operettengala verzaubert Stadtberger Bürgersaal

Zirkusclowns und Zigeunergeigen: Fröhliche Operettengala verzaubert Stadtberger Bürgersaal


„Komm Zigány!“ lautet die stimmgewaltige Einladung des Tassilo aus der Gräfin Mariza und war auch für zahlreiche Gäste Grund genug, den Stadtberger Bürgersaal aufzusuchen. Sopranistin Stephanie Braun und Tenor Michael Suttner haben sich in einer berauschenden Operettengala ganz dem Komponisten Kálmán verschrieben, sowohl dem bekannten Emmerich als auch dessem nicht minder begabten Sohn Charles. Mit viel Atmosphäre und Esprit tauchten die Bühnenkünstler ein in die Welt der wehmütigen Zigeunergeigen, der zänkischen Aristokratie und dem farbenfrohen Glanz der Zirkusmanege. Suttner zog mit seinen Verwandlungskünsten von Beginn an das Publikum auf seine Seite: Als maskiertes Phantom überzeugte er ebenso wie als Baron Zsupán oder als tragikomische Spaßgestalt aus der Manege. Wohl kaum einem anderen Tenor gelingt es so virtuos, während dem Gesang auch noch Violine zu spielen oder sich gar mit rotem Lippenstift ein Clowngesicht zu schminken. Auch Sopranistin Braun sorgte für Bewunderung im Publikum: Am Tag zuvor hatte sie sich eine gehörige Erkältung eingefangen – und ließ an diesem Abend dennoch als Gräfin Mariza und als „Arizona Lady“ mit ihrer ergreifender Stimme die Luft vibrieren. Gemeinsam mit Pianist Andreas Kowalewitz wurden die schönsten Operettenmelodien mit einem gehörigen Schuss Humor angereichert und dabei nicht mit originellen Einfällen gespart – inklusive Verfolgungsjagden durchs Publikum und halsbrecherischen Stunt-Einlagen auf der Bühne. Moderator Stefan Frey führte mit seiner spritzigen Art durch den kurzweiligen Abend und musste als „Nebenbuhler“ hin und wieder sogar selber ins Schauspielgeschehen mit einspringen. Eine köstliche Verlegung der Operette „Antonia“ an den modernen Urlaubsstrand (Suttner cool mit Sonnenbrille!) rundete die Gala schließlich auf lockere Weise ab. Ein bezauberndes Vergnügen vom Allerfeinsten! Text: Thomas Hack