Zusammen durch dick und dünn! Ehepaar Erika und Oswald Merk feierte den 60. Hochzeitstag

Zusammen durch dick und dünn! Ehepaar Erika und Oswald Merk feierte den 60. Hochzeitstag


Der Besuch von 1. Bürgermeister Paulus Metz anlässlich ihrer Diamantenen Hochzeit war für Erika und Oswald Merk, die im Stadtteil Leitershofen leben, eine große Freude und auch Ehre. „Ein wunderbares Geschenk, die beiden handgeschliffenen und gravierten Gläser mit Stadtwappen, den edlen Sekt, dazu nahm sich der Bürgermeister viel Zeit für ein nettes Gespräch“, freut sich von Herzen das Jubelpaar, das genau auf den Tag vor 60 Jahren am 28. Januar 1953 in Leitershofen den Bund fürs Leben geschlossen haben.
Oswald Merk (82) ist ein echtes „Leitershofer Urgewächs“ und wuchs in der Nähe der St. Oswald-Kirche mit vier Geschwistern auf, besuchte die Dorfschule, war Mitglied bei der Feuerwehr und bei den Schützen, absolvierte eine Lehre als Zimmermann in Pfersee und und arbeitete 28 Jahre bis zu seinem Ruhestand auf Großbaustellen in ganz Bayern.Erika Merk (85) stammt aus Ostpreußen (heute Polen). Als junge Frau wurde sie 1945 von den Russen verschleppt, wie weitere junge Leute aus ihrem Heimatdorf. Drei Jahre harte Arbeit wie Zementsäcke schleifen, Schiffe entladen und im Wald arbeiten prägten ihr Leben. „Bis heute habe ich das schreckliche Leben nicht vergessen und auch nie verarbeitet“, weint Erika Merk, die 1948 nach einer schweren Erkrankung von den Russen abgeschoben wurde. Sie kam nach Pirma, Dresden in die ehemalige DDR, dann ins Lager Friedland, wo sie von ihrer Schwester, die in Eisenbrechtshofen lebte, über das Rote Kreuz gefunden wurde. Sie zog 1950 nach Augsburg, wo sie als „Mädchen für Alles“ im Bräustüble der Brauerei Riegele ihre erste Anstellung fand. Der Zufall führte sie nach Leitershofen, als im einstigen legendären „Nervenheil“, einer beliebten Ausflugsgaststätte mit Landwirtschaft – für die Küche Verstärkung gesucht wurde. So führte auch ihr täglicher Weg zur Arbeit beim Anwesen der Familie Merk vorbei und ein junger Mann hatte es der jungen Frau auf Anhieb angetan, der junge Oswald. „Wir haben uns auf Anhieb verstanden, aber mein Elternhaus war streng katholisch und Erika protestantisch. So hatten die Jungverliebten ein Problem. „Wir hatten dann das große Glück, dass wir in Pfarrer Ignatz Storr einen sehr toleranten und verständnisvollen Geistlichen hatten, der uns dann am 28.1.1953 in der St. Oswald-Kirche traute“, erzählen die Merks.
Im gleichen Jahr kamen auch die Zwillingsmädchen Ingrid und Renate zur Welt, 1959 Sohn Oswald , 1964 und 1969 die Söhne Peter und Thomas. Von der Eltern erbte Oswald Merk einen Bauplatz in der Grenzstraße und so kam die große Familie 1964 zum schmucken Eigenheim, das überwiegend in Eigenregie gebaut wurde. „Ich war nur an den Wochenenden daheim und meine Frau musste alles organisieren“, erzählt Oswald Merk, der früher für sein Leben gern bastelte, im Garten werkelte.
Sehr traurig macht das Ehepaar, dass zwei der Söhne, Wolfgang und Oswald, verstorben sind. Dafür ist die Freude an den drei Enkelinnen um so größer, die sie auch schon zu stolzen Urgroßeltern von Marielena (12), Fabio (18 Monate) und Maxim (7) machten.
Ein Rezept für 60 Jahre glückliche Ehe haben die beiden parat: Nie vor Problemen weglaufen, zusammenhalten und wenn es auch mal kritisch wird, miteinander durch dick und dünn gehen.
 Ingrid Strohmayr