Unser Titelbild:Auch am Brodway: Leitershofen im Herzen behalten: Marianne Hetti

Alles angefangen hat eigentlich im Alter von 5 Jahren, beim heimlichen Fernsehen im Zimmer des Hausmädchens und dem Film „Ein Amerikaner in Paris“ mit Gene Kelly: „Da wusste ich, dass ich auch mal so tanzen möchte wie sie!“ Heute ist Marianne Hettinger Tänzerin, Schauspielerin und Regisseurin und schreibt sogar den Stoff für ihre Filme selbst – samt Drehbuch. Sie lebt und arbeitet in New York, wohin sie gleich nach dem Abitur (St. Anna-Gymnasium, Augsburg) ausgewandert war, damals mit 800 D-Mark in der Tasche und dem festen Willen, es ins Schauspielgeschäft zu schaffen …
Sie erinnert sich deutlich an diesen Sprung in ein anderes Leben, an ihre damalige Entscheidung: „Hier in Leitershofen habe ich im Paradies gelebt, oben am Höhenweg, mit den Tieren, den Bäumen … aber ich wollte dann doch etwas anderes.“ Wenn heute jemand, vielleicht ein Teenager wie sie damals, den ähnlichen Wunsch hätte wie sie, würde sie zuraten? „Ja, auf jeden Fall!“ sagt sie. Dabei sei der Anfang – objektiv gesehen – wirklich nicht rosig gewesen. Sie wohnte zusammen mit sechs anderen, hatte ihren Schlafplatz unter dem Tisch, von wo aus sie die Kakerlagen am Abfalleimer beobachten konnte, aber es war eine gute Gegend, nahe des berühmten Shakespeare Conservatory, wo sie ein Stipendium bekommen hatte. Sie war auf sich gestellt, praktisch ohne Verbindung mit der alten Heimat, ihren Eltern und Freunden – das allgegenwärtige Internet gab es damals noch nicht.
Das letzte Mal war Marianne Hettinger vor zwei Jahren in Deutschland gewesen, davor aber 10 Jahre lang vielleicht mal 10 Tage. Vielleicht war das ja ein Teil ihres Erfolgsrezepts: Als sie nach Amerika kam, hatte sie noch den gewissen deutschen Akzent aber sie wollte unbedingt ins Schauspielgeschäft und hat dann nur noch englisch gesprochen, gelesen und geübt, auch in der Schauspielschule, und heute, sagt sie, spreche sie englisch akzentfrei und werde als eine amerikanische Schauspielerin engagiert. (Dafür spricht sie inzwischen Deutsch mit amerikanischem Akzent!) Und wenn die erfolgreiche Wahlamerikanerin Marianne Hettinger heute ihre alte Heimat besucht, wie geht es ihr da? Es sei ein befreites Durchatmen, erklärt sie.„Die Lebensqualität ist hier anz anders als in New York … die Natur, die Cafés, die Menschen, der Umgang miteinander …“ Wenn sie in New York auf der Straße gehe, fühle sie sich sich viel mehr mit ihren Instinkten verbunden, wie ein Tier im Dschungel: „Man weiß nicht, wer um die Ecke kommt, ich überlege, hab ich einen Ring an, steck ich den besser weg …“Und was ist außerdem noch anders für sie? „Ich esse sehr viel Rohkost, achte natürlich auf die Figur. Aber hier esse ich Mohnkuchen und auch Kässpatzen.“Süße Sachen gab es auch im Büro von Bürgermeister Metz, wo sich – nach dem offiziellen Fototermin im Sitzungssaal – Marianne Hettinger nebst ihren Eltern einfand und in lockerer Gesprächsrunde viel mehr Zeit verbrachte als eingeplant. Es ist halt Stadtbergen. Heimat.Was das Multitalent Marianne Hettinger beruflich macht, als Schauspielerin, Tänzerin (Tango Show, Coaching), Regisseurin und Autorin (ihr 1. Film „Mango Tango“ brachte ihr gleich einen Preis als beste Regisseurin ein), das findet sich detailliert auf ihrer Homepage:
www.mariannehettinger.com