Mehr Männer in Kitas
Allein unter Frauen: Im Augsburger Land haben nur acht Männer zum Erhebungsstichtag 1. März 2011 als Erzieher in einer Kindertagesstätte gearbeitet. Das entspricht einem Anteil am pädagogischen Personal von nur 0,7 Prozent (Bundesdurchschnitt: knapp drei Prozent). „Es müssen unbedingt mehr Männer in die Kitas“, fordert deshalb die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Simone Strohmayr, die diese Information von der Bayerischen Staatsregierung auf ihre Anfrage hin erhalten hatte. Hintergrund ist: Schon jetzt klagen die meisten Einrichtungen über einen gravierenden Fachkräftemangel. Männer mit entsprechender Ausbildung und Qualifikation könnten laut Strohmayr diese Lücke schließen und gleichzeitig dafür sorgen, dass den Kindern neben weiblichen auch männliche Bezugspersonen zur Seite stehen. Um dies zu erreichen, so Strohmayr weiter, müsse man aber die grundsätzlichen Probleme – geringes Gehalt und Vorurteile – aus dem Weg räumen. Ersteres sei bei der anstehenden Reform des Bayerischen Bayerisches Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz (BayKiBiG) in Form von Mindeststandards für das Personal zu berücksichtigen. Zu den Vorurteilen meint Strohmayr: „Männliche Erzieher sind weder weichgespülte Bastel-Heinis noch potentielle Kindesmisshandler. Das ist blanker Unsinn. Wir müssen dem Erzieherberuf unbedingt zu mehr Ansehen verhelfen und insbesondere begeisterten Vätern, von denen es nicht wenige gibt, einfach eine Chance geben.“