Wenn von der „Hasel“ die Rede ist, denken wir weniger an einen Baum, sondern an die 2-6 Meter hohen Sträucher, die fast in jedem Garten wachsen und oft am Rande der Wälder zu sehen sind.
Gerne erinnern wir uns an die braunen Nüsse, die wir als Kinder gesammelt und mit Neugier geknackt haben, um die schmackhaften Früchte zu verzehren. Mit dem hohen Fettgehalt und den zahlreichen Mineralien haben sie sogar unseren Hunger gestillt.Der Name „Hasel“ ist von den Früchten abgeleitet, die schon vor mehr als 5000 Jahren, in der Jungsteinzeit, eine wichtige Rolle für die Ernährung gespielt haben. In der Küche werden sie heute noch gerne für Backwerk verwendet und gerieben in manchen Süßspeisen eingearbeitet. Die Knospen der weiblichen Blüten kann man als Gewürz verwenden, den Blütenstaub der herunterhängenden männlichen Blüten, sog. „Kätzchen“, sogar als Mehlbeigabe. Die Blütenkätzchen kann man wegen ihrer schweißtreibenden Wirkung, gemischt mit anderen Kräutern, als Grippetee verwenden. In jedem Kochbuch sind auch Rezepte für einen Nusskranz oder eine Haselnusstorte zu finden. Zur Herstellung von Likör kann man frisch geerntete Nüsse mit Branntwein übergießen und den sog. Nussbranntwein durch ein Sieb filtern.
Eine vielseitige Nutzung der Hasel bietet auch das Holz, denn die Äste sind biegsam und elastisch, so dass man sie als Bogen, Ruten oder Besen verwenden kann. Wanderstöcke oder Angelruten werden meist aus der Hasel gemacht. Im Volksglauben wurde dem Haselnussstrauch auch eine blitzabwehrende Kraft zugesprochen. Beim Aufziehen eines Gewitters stellte man Haselnusszweige ans Fenster. Wenn man draußen von einem Gewitter überrascht wurde, steckte man sie einfach auf die Kopfbedeckung.
Zu einem Zufluchtsort wird die Hasel, die Aschenputtel in dem Märchen der Brüder Grimm auf das Grab der Mutter gepflanzt hat: „Bäumchen rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich!“, ruft das Kind in seiner Not. Er hilft und schenkt ihm Glück. Die Hasel wird in dem tiefsinnigen Märchen zu einem Trostspender. Haselnüsse begleiten die Menschen als Symbol für Lebenskraft und sind für zahlreiche Tierarten eine wichtige Nahrung. Angst vor den Blütenpollen der Hasel haben heutzutage die Allergiker, denn der Blütenstaub kann Heuschnupfen auslösen.