Sie ist das Gesicht des Klimaschutzes in Stadtbergen

Bei ihr laufen alle Fäden in Sachen Klimaschutz in Stadtbergen zusammen: Seit 1. Februar ist Claudia Günther städtische Klimaschutzmanagerin. Mit dieser neu geschaffenen Stelle will die Stadt ihre seit vielen Jahren getätigten umfangreichen Klimaschutzmaßnahmen weiter ausbauen. Aber was macht eine Klimaschutzmanagerin genau? Inwiefern soll der Klimaschutz in der Stadt vorangebracht werden? Zeit für ein kleines Vorstellungsinterview:

Frau Günther, seit gut einem Monat sind Sie Klimaschutzmanagerin in Stadtbergen. Was haben Sie beruflich davor gemacht und was muss man für diesen Beruf mitbringen?

Claudia Günther: Ich war Klimaschutzmanagerin in einer anderen Landkreiskommune. Ursprünglich habe ich Technische Physik studiert und war einige Jahre in der Forschung im Bereich Energietechnik und -wirtschaft tätig. Wichtig für diesen Beruf ist eine gewisse Technik-Affinität und darüber hinaus Kenntnisse in vielen verschiedenen Bereichen: Klimaschutz und Klimawandel, Energietechniken und -formen, Stadtplanung, Bauen/Sanieren, Umweltpsychologie. Vor allem braucht es auch Spaß an der Kommunikation, denn man ist viel mit anderen Menschen in Kontakt.

Was sind genau Ihre Aufgaben als Klimaschutzmanagerin?

Klimaschutz ist eine Querschnittaufgabe. Ich unterstütze Stadtbergen dabei, die internationalen und nationalen Klimaschutzziele hier in der Kommune umzusetzen, bin also die zentrale Ansprechpartnerin für Politik, Verwaltung, Gewerbe, Industrie, Vereine und Bürgerschaft mit dem Ziel, Klimaschutzaspekte in alle Abläufe der Kommune zu integrieren. Ich koordiniere, organisiere, initiiere, kontrolliere und evaluiere die kommunalen Klimaschutzaktivitäten.

Was bedeutet städtischer Klimaschutz konkret für Sie?

Die Kommune hat eine Schlüsselrolle in der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Die richtige Kommunikation ist dabei aus meiner Sicht der zentrale Schlüssel, denn nur wenn wir wirklich alle in diesem Prozess mitnehmen, wird die Transformation erfolgreich gelingen. Städtischer Klimaschutz umspannt dabei eine Vielzahl an unterschiedlichen Themen und reicht weit über technische Anforderungen hinaus. Diese große Vielfalt an Tätigkeiten erfüllt mich sehr.

Was läuft schon gut in Sachen Klimaschutz in Stadtbergen, wo kann Stadtbergen noch besser werden?

Es gibt schon viele gute Ansätze hier in Stadtbergen und es sind in der Vergangenheit auch schon einige Maßnahmen auf den Weg gebracht worden, wie z.B. die Umstellung von Innenräumen und Hallenbeleuchtung auf LED, Energieeffizienzverbesserungen, Schnellladesäulen für E-Autos, die Beauftragung eines Klimaschutzkonzepts und einiges mehr. All diese Einzelmaßnahmen gilt es, zu bündeln und ergänzen sowie klare Ziele zu definieren, damit am Ende mit einem maßgeschneiderten Maßnahmenpaket unsere Kommune klimaneutral wird.

Haben Sie ein konkretes Ziel vor Augen, das Sie als Klimaschutzmanagerin erreichen möchten?

Zum einen geht es natürlich um Energieeffizienz, Einsparungen, Prozessoptimierungen, regenerative Energien und damit letztendlich die Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Dabei sind die nationalen bzw. bayerischen Klimaschutzziele hin zur Treibhausgasneutralität die übergeordneten Ziele. Daneben möchte ich den gesellschaftlichen Wandel hier in Stadtbergen aktiv mitgestalten und die Bürgerinnen und Bürger in diesem Prozess begleiten.

Was ist Ihr erstes großes Vorhaben als städtische Klimaschutzmanagerin?

Die Betreuung und Koordination des Klimaschutzkonzepts, das im Dezember 2022 beauftragt worden ist.

Was kann jede einzelne Bürgerin bzw. jeder einzelne Bürger für den Klimaschutz in der Stadt machen?

Claudia Günther: Mal das Auto stehen lassen, unverpackt einkaufen, den Fleischkonsum reduzieren, nur nachkaufen was auch kaputt ist, auf Bio und Regionalität achten, weniger im Internet bestellen, die Raumtemperatur reduzieren, kurz duschen anstelle eines heißen Vollbads, keine Lebensmittel wegschmeißen… es gibt viel, was jede/r Einzelne tun kann und in Summe bewirken wir damit ziemlich viel. Letzten Endes geht es um ein Bewusstsein, das in uns wachsen muss und mit dem wir Schritt für Schritt unser Verhalten hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft verändern.

StS