35 Jahre Immanuelhaus in Leitershofen
„Auch wenn es so aussieht – es ist keine Kirche. Auch wenn es nach Kindergarten aussieht – es ist keiner.”
So begann der Bericht im Stadtberger Boten, im Juli 1997, als das Haus seinen 10. Geburtstag feierte. Und de Beschreibung stimmt noch immer: Ein Kreuz, ein Glockenturm und im Garten Kinderräder und ein Klettergerüst: ein Kirchenkindergarten! Zwar schreibt das Haus seinen Namen mit zwei „m“, aber benannt ist es nach Imanuel Lauster, einem engen Mitarbeiter von Rudolf Diesel. Lauster wohnte in Leitershofen und vermachte als evangelischer Christ seiner Gemeinde ein Grundstück auf dem er sich die Errichtung einer Kirche wünschte. Dabei handelte es sich aber nicht um das Grundstück, auf dem das Haus heute steht, sondern um eines an der Schloßstraße, das sich aber zur Bebauung nicht eignete, da es durch eine Straße zerschnitten wurde. Das daraufhin durch Grundstückstausch erworbene erwies sich dann bei der Planung als zu schmal. So kam es nach einem neuerlichen Grundstückstausch zu dem jetzigen an der Riedstraße. “
Die Gemeinde Dreifaltigkeitskirche als Bauherr entschied sich für einen Mehr zweckbau; mit einem Kostnaufwand von fast 1 Mio. Markerrichtete sie ein Haus, dam man die Fertigbauweise nicht ansieht. Es sollte kein „Provisorium“ werden und Bauleiter Raßhofermodifizierte es auf Wunsch und Kosten der Gemeinde mit zum Beispiel einer Unterkellerung und einem Ziegeldach statt einer Blechabdeckung. Der Name Immanuel bedeute „Gott ist mit uns“, komme in der Bibel öfter vor und bezeichne dort das neugeborene Christuskind, erklärte Pfarrer Wunderer. Von Anfang an von den Leitershofenern (aller Konfessionen!) gut angenommen, bewies eine steigende Belegung des Hauses die Richtigkeit der Konzeption.
Heute ist es vor allem von Kindern belebt, davon zeugen zahlreiche Spielgeräte im Außenbereich. Sein Haus wird 35, sein Motor 125.
Zwar an der Erfindung des Dieselmotors maßgeblich beteiligt, findet er sich in fast keinem Lexikon. Es gibt jedoch eine Biographie, verfasst von Klaus Luther und im Besitz des M.A.N. Werksmuseums: „IMANUEL LAUSTER, Dieselmotoreningenieur, geboren 28.1.1873 in Münster, gestorben 15.3.1948 in Leitershofenbei Augsurg, Vater Shuhmacher, Ehefrau Amalie, geborene Lindner.
1896 trat er in die Maschinenfabrik Augsburg AG, später M.A.N. als Konstrukteur ein. … 1902 übernahm er die Leitung der Dieslmotoren-Abteilung. 1913 wurde LausterVorstandsmitglied und 1932 Vorsitzender des Vorstandes.” (Neue Deutsche Biographie 13.1982, Klaus Luther)
Gunnar Olms