Stadtbergen: Fördern gibt Zukunft! Stadt kauft Bild von Wolfgang Scherer
„Kunst kennt keine Behinderung, das haben wir in vielen Jahren gelernt. Deshalb ermutigen wir Menschen mit Förderbedarf, ihren eigenen künstlerischen Ausdruck zu suchen“. Mit diesen Worten eröffnete Dieter Stein, erster Vorstand der Lebenshilfe Augsburg vor wenigen Wochen die Ausstellung im Rathaus „50 Jahre Lebenshilfe Augsburg“. Gezeigt wurden bis Ende Januar zahlreiche Kunstwerke aus der Königsbrunner Lebenshilfe-Einrichtung Brunnenschule.
Jetzt hat sich die Stadt Stadtbergen entschlossen, ein Exponat des 24-jährigen Wolfgang Scherer anzukaufen. Sein farbenfrohes Bild „Zickig wie noch nie“ entstand im Rahmen des Kunstunterrichts der Berufsschulstufenklasse der Brunnenschule Königsbrunn
Über ein Künstlerpaar der Kunstpension Bachern war ein ungewöhnliches Kunstprojekt gelaufen: Einmal pro Woche fuhren die Schüler ins Atelier und durften dort unterschiedliche Techniken ausprobieren. Zum Herstellen der Drucke gestalteten die jungen Behinderten ihre Vorlagen selbst und druckten sie auf einer alten Druckerpresse. Auch das Setzen übernahmen die Schüler. Die Räumlichkeit, die Anleitung durch die Künstler und die freiere Situation außerhalb der Schule machte den Schülern viel Freude und gab ihnen künstlerische Anstöße. Sie konnten mit verschiedensten Materialien und Werkzeugen experimentieren und eigene gestalterische Ideen entwickeln. Im ersten Jahr sammelten sie Erfahrungen mit den Werkstoffen Ton, Speckstein und Ytongsteinen. Im darauffolgenden Schuljahr setzten sie sich mit unterschiedlichen Drucktechniken auseinander, erstellten Collagen und übten großflächiges Malen mit Acrylfarbe auf
Leinwand. Ingrid Strohmayr