Ehre kann man sich nicht borgen, für Ehre muss man selber sorgen. Willi Leichtle hat das getan und zwar reichlich. Einen „Tausendsassa mit vielen Talenten“ und einen „engagierten und empathischen Charakterkopf, der sein Leben dem Einsatz für die Gemeinschaft gewidmet hat“, nannte ihn die Bayerische Sozialministerin Carolina Trautner, als sie ihm nun, stellvertretend für den Bundespräsidenten, das Bundesverdienstkreuz am Bande in Augsburg überreichte.
Leichtle war fast 40 Jahre im Augsburger Stadtrat tätig und gehörte 22 Jahre dem Bayerischen Landtag an. Zudem ist er Gründungsmitglied der Deutsch-Israelitischen Gesellschaft in Schwaben. Bis heute engagiert sich Leichtle in unzähligen Organisationen und Vereinen, so auch in der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Er ist seit Jahrzehnten Mitglied des Präsidiums der AWO Schwaben und prägt zudem die Vorstandsarbeit des AWO-Kreisverbands Augsburg. Dadurch ist er maßgeblich beteiligt am Aufbau eines modernen Netzes an sozialen Einrichtungen in der Region. „Willi Leichtle verknüpft soziales Engagement mit politischer Gestaltungskraft. So ergab sich mit der AWO Schwaben eine fruchtbare Zusammenarbeit. Immer wieder haben wir seine Impulse gerne aufgenommen. Zuletzt setzte er sich erfolgreich für das AWO-Haus der Generationen in Inningen ein“, blickt die Vorsitzende des Präsidiums der AWO Schwaben, Brigitte Protschka, voller Anerkennung und Dankbarkeit auf viele Jahre Zusammenarbeit zurück. Ebenfalls mit seinem Namen verbunden sind die Gründung einer medizinischen Fakultät in Augsburg und die Aufnahme des Sports in die Bayerische Verfassung. Apropos Sport: Die Sanierung des Rosenaustadions und des Alten Stadtbads, das Bundesleistungszentrum für den Kegelsport am Eiskanal, der Stützpunkt der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und vieles mehr – „Es ist Ihr Verdienst, dass Augsburg sportlich so gut dasteht“, betonte Trautner.
In all seinen Funktionen habe Leichtle immer auf jene geschaut, deren Gesichter die Gesellschaft viel zu selten sieht: psychisch kranke Menschen, Pflegebedürftige und Ältere. Er habe die Arbeiterwohlfahrt vorangebracht und zahlreiche Wohnheimplätze geschaffen. Vielen Menschen seien dadurch neue Perspektiven eröffnet worden.
„Mit Ihrem beispielhaften Einsatz stärken Sie die Vereinslandschaft und das gesellschaftliche Leben vor Ort. Sie schenken vielen Menschen Freude und helfen ihnen, ein glücklicheres und gesünderes Leben zu führen. Was Sie erreicht haben, hat Bestand und wird bleiben“, brachte es Trautner auf den Punkt.
Text: Daniela Ziegler, Bild: StMAS / Krautbauer