Überraschend wurde der Hessing-Stiftung die Zulassung für ihr Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) entzogen. Seit dem 1. Januar kann das Hessing Förderzentrum für Kinder und Jugendliche keine SPZ-Leistungen mehr anbieten. „Für die betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien stellt dies – gerade in Coronazeiten – eine unbillige Härte dar und ist mit großen Beeinträchtigungen verbunden“, so äußert sich eine spontan gegründete Interessensgemeinschaft für die betroffenen Eltern. Aus diesem Kreis wurde eine Petition an den Bayerischen Landtag verfasst. Hierin wird die Etablierung eines zweiten Sozialpädiatrischen Zentrums in Augsburg gefordert.
Betroffen ist unter anderem die Familie von Daniela Sauer-Meyer. Ihre Tochter wird seit 2017 im SPZ des Hessing Förderzentrums betreut. Annie ist fünf Jahre alt und kam mit dem extrem seltenen Gendefekt „GRIN1“ auf die Welt. Sie leidet unter anderem an einer Statusepilepsie, Hüftdysplasie, ist extrem entwicklungsverzögert, kann nicht sprechen und kann auf Grund ihrer geistigen Behinderung auch nicht gebärden oder unterstützende Kommunikationshilfen benutzen. Daniela Sauer-Meyer sagt: „Ich habe durchweg nur positive Erfahrungen mit dem SPZ der Hessing Stiftung gemacht. Die behandelnde Ärztin Dr. Susanne von Schoenaich, sei für die Familie die Rettung gewesen, medizinisch und auch psychisch. Annie werde in jeder Hinsicht ganzheitlich betreut.
Welche Probleme kommen nun auf diese und Hunderte von anderen Familien zu, wenn Sie das Sozialpädiatrische Zentrum wechseln müssen? Annies Mutter sagt mit klaren Worten: „Für ein Kind das an die Therapeuten gewöhnt ist und aufgrund ihrer geistigen Behinderung und autistischer Züge sich nur ganz schwer an neue Umfelder gewöhnt, wäre eine Umstellung fatal.“ Ein jahrelanges Vertrauensverhältnis könne nicht einfach so von heute auf morgen ersetzt werden. Therapieerfolge könnten hiervon großen Schaden nehmen. Dr. Christine Lüdke
Online-Petition: www.openpetition.de/
spzaugsburg