Innen hui – außen pfui: Schulwege zur Westparkschule unvorbereitet · Schulreferent mag noch keinen Handlungsbedarf erkennen.
Gemessen an Planungsvorlauf und Bauzeit des neuen Westpark-Bildungshauses lässt sich die anstehende Inbetriebnahme nicht als völlig unvorhersehbares Ereignis behaupten. Und dass gerade eine Grundschule mit angeschlossener Kindertagesstätte kein losgelöst schwebendes Objekt sein kann, sondern in einem Netz sicherer Schulwege fest verankert sein muss, sollte nicht extra betont werden müssen. Für die neue Westparkschule scheinen dennoch andere Regeln zu gelten.
„Kein Handlungsbedarf“
Spätestens mit dem in Pfersee heftig kritisierten Entschluss zur Aufgabe der Volksschule an der Spicherer Straße und Ausweisung neuer Schulsprengel musste jedem Verantwortlichen klar sein, dass ca. 2/3 der Westparkschüler im Stadtbezirk Pfersee-Nord wohnen, und dementsprechend eine völlige Neuordnung der Zulaufstrecken zur Schule gefordert war. Doch laut Äußerungen des Schulreferenten Herrn Köhler gegenüber der Bürgeraktion Pfersee sehen seine Fachleute bisher keinen Handlungsbedarf.
Was nicht gesehen wird oder werden darf, lässt sich zusammengefasst so beschreiben: Ein Großteil der Schüler muss über die Stadtberger Straße und die Bgm.-Bohl-Straße zur Schule gelangen. Beide Straßen gehören zu den frequentiertesten und, auf gesamter Länge der neuen Schulwege, ungebremst mit Tempo 50 befahrenen Pferseer Straßen. Beide Straßen wiesen in ihrer früheren Funktion, entlang der Sheridan-Kaserne, nur sporadisch Fußgängerfrequenz auf und glänzten mit dem Charme von Ausfallstraßen. Insbesondere in der äußeren Stadtberger Straße war die Fußgängerfrequenz bisher so übersichtlich, dass ab der Bgm.-Bohl-Straße beidseits auch noch der Radfahrer auf die schma-
len Gehwege verwiesen wird. Die kombinierten Fuß- und Radwege weisen aufgrund diverser Einbauten wie Schaltschränke, Ampel- und Oberleitungsmasten oder Briefkasten teilweise nur eine nutzbare Breite von 1,53 m auf – und das, weil Fußgängern bisher keine Gehrichtung vorzuschreiben ist, im Gegenverkehr mit den Radlern. Die Aufstellflächen an der Straßenbahnhaltestelle Bgm.-Bohl-Straße mit signalisierten Übergängen sind bereits völlig unzureichend bemessen für die Anforderungen einer querenden Schulklasse oder Kindergartengruppe (und ver-mutlich nur unter Abordnung von 3 begleitenden Lehrkräften bewältigbar). Auf das absehbare Verkehrsaufkommen, z.B. bei Schulschluss, wenn über 200 Schüler die Querung benützen müssen, wird von den Verantwortlichen bisher allenfalls mit Schockstarre reagiert.
Die Bürgeraktion Pfersee wendet sich mit detaillierten Reparaturhinweisen seit Jahren an die zuständigen Stellen. Anlässlich des Schuljahresbeginns haben wir Herrn Köhler nun erneut auf auch noch kurzfristig umsetzbare Schutzvorkehrungen hingewiesen (Anlage), bisher aber nur vage Hinweise auf unvollendete Prüfungsverfahren erhalten. „Es mag ja sein, dass im Schulreferat der tägliche Hol- und Bringdienst mit dem Mama-Taxi bereits als Regelfall angesehen wird“, so der Sprecher der Bürgeraktion Pfersee. „Wir werden dennoch weiterhin die Bereitstellung sicherer Schulwege anmahnen und sehen uns in dieser Forderung mit dem Elternbeirat einig.“
Dietmar Egger, 1. Vorsitzender