Am Wirkungsort von Sebastian Kneipp

Foto: Raimund Strauch

Vor kurzem wurde die erste Kneippanlage in Stadtbergen eingeweiht. Die Wanderer unter der Regie des Seniorenbeirats Stadtbergen und des TSV Leitershofen fuhren am Samstag, 15. Juni mit dem Zug nach Bad Wörishofen, um die Wirkungsstätte von Sebastian Kneipp näher zu erkunden.
Schon beim Verlassen des Bahnhofs bemerkt man sofort, wie sauber und gepflegt alles in der Kurstadt unterhalten wird. Vorbei am Kurhaus, dem Kurtheater, dem Musikpavillion ging es quer durch den blumengeschmückten Ort. Man passierte das Sebastian Kneipp Denkmal, zahlreiche Sanatorien, elegante Hotels, Cafés und exclusive Geschäfte. Wieder in der freien Natur blies ein erfrischender Wind entgegen, weiter ging es durch Wiesen und durch ein langes Waldstück zum Zielort Hardenthal, der paradoxerweise auf einem Hügel liegt. Aber welch prächtiger Ausblick empfing die Wanderer. Über dem Alpenvorland hatte man einen Großteil der Alpenkette im Blick. Auf einer Schautafel waren alle Gipfel vom Grünten bis zur Benediktenwand benannt. Dieser Anblick blieb auch beim Mittagessen im danebenliegenden Biergarten erhalten.
Auf dem Rückweg beschäftigte man sich an einem speziell dafür eingerichteten Platz mit den Wald- und Naturwesen, bevor man noch im weithin bekannten Café Schwärmer einkehrte und besonders die ausgezeichneten Torten genoss.
Von dort war es nicht mehr weit in den außergewöhnlich schönen Kurpark, der auf Initiative von Erzherzog Joseph von Österreich Ende des 19. Jahrhunderts angelegt wurde. Heute gibt es dort neben einem Barfußpfad und einer Vogelvoliere einen Heilkräutergarten, einen Rosengarten, einen Duft- und Aromagarten mit 250 verschiedenen Pflanzen, einen Hilde von Bingen Garten und einen Garten für Männergesundheit.
Fehlen durfte natürlich nicht ein Besuch des Kneipp Museums, das neben der sehenswerten Kirche Maria Königin der Engel in einem Flügel des Dominikanerklosters untergebracht ist. Dort erfuhren die Besucher alles vom Wirken von Sebastian Kneipp (1821 – 1898) als Pfarrer, als angesehener Arzt (auch Wasserdoktor genannt), als Schriftsteller zahlreicher Bücher, die damals Bestseller waren und von seiner Therapie, die auf 5 Elementen aufbaut: Wasser, Nahrung, Bewegung; Heilkräuter, innere Ordnung, d. h. ganzheitliche Entspannung für jeden Tag.
Im Garten des Museums nahmen viele der Teilnehmer noch ein Armbad in der Kneippanlage, von denen es über 20 solcher Einrichtungen in Bad Wörishofen gibt.

Text/Bild: Raimund Strauch