Zur ersten Veranstaltung des neuen FDP-Ortsverbandes Augsburg-West konnte der neu gewählte Vorsitzende Guido Immler nicht nur zahlreiche Mitglieder im Restaurant Fischerstuben begrüßen, sondern auch den schwäbischen Landtagsabgeordneten Dominik Spitzer.
„Wir sind nun mit elf Abgeordneten im Maximilianeum vertreten – der Aufwärtstrend der FDP hat nun auch Bayern erreicht“, konstatierte Immler unter dem Applaus der Anwesenden. Er dankte den vielen engagierten Mitgliedern aus der Region, insbesondere den Jungen Liberalen, die mit Veranstaltungen, Infoständen und Haustürwahlkampf zu diesem Erfolg beigetragen haben.
„Aber viele unserer Mitglieder haben eine FDP vor Ort und für die lokalen Themen vermisst“, räumte der Vorsitzende ein. Dies habe den Kreisverband zur Gründung dreier Ortsverbände angeregt, darunter „Augsburg-West“ für Pfersee, Antonsviertel, Göggingen, Inningen und Bergheim.
In Hinsicht auf die Kommunalwahlen 2020 warnte Immler davor, alte Fehler zu wiederholen: Bereits dreimal seien vermeintliche Polittalente in den Stadtrat eingezogen, die unter anderem unter Mitnahme ihres Mandats zur politischen Konkurrenz der Partei geschadet hätten. „Es wird Zeit, die Sprachlosigkeit im Stadtrat zu beenden!“, rief Immler die Parteifreunde auf. Aber der Ortsverein wolle kein reiner Wahlkampfverein sein: „Natürlich werden große Themen wie Bauen, Verkehr und Nahversorgung dabei sein. Aber die Lebensqualität beginnt im Kleinen, wie ein fehlender Zebrastreifen oder die Entsorgungssituation. Letzeres ist das erste konkrete Thema, das wir uns im Vorstand auf die Fahnen geschrieben haben : Die oft unhaltbaren Zustände an den Altglas- und Wertstoff-Containern, die sich immer mehr zu wilden Sperrmülldeponien entwickeln.“
Unter dem Titel „Gesundheit im Focus – Von der Wiege bis zur Bahre“ hielt der Landtagsabgeordnete Dominik Spitzer, Allgemeinmediziner mit großer Praxis in Kempten, Gesundheits- und pflegepolitischer Sprecher der FDP Fraktion, einen längeren Vortrag zur Situation eines niedergelassenen Mediziners, für den die Wirtschaftlichkeit über allem stehe; er zum Beispiel darauf achten müsse, welche Leistungen, welche Medikamente er in welcher Menge und Häufigkeit er verschreiben könne ohne mit den Vorgaben der Krankenkassen zu kollidieren. Stichwort Landarztquote: Es liege nicht allein an der Bezahlung, worauf das Problem gern heruntergebrochen werde, erklärte Spitzer, sondern ein Landarzt habe lange Fahrtstrecken, nicht die Möglichkeit, schnell eine Überweisung auszustellen und im Nachbargebäude eine Röntgenuntersuchung vornehmen zu lassen, er hat eine sehr hohe Verantwortung, eine hohe Präsenzpflicht. Und was vielfach unterschätzt werde, es gebe auf dem Land kaum Kindergärten, Schulen, Discounter, praktisch kein gesellschaftlichen Angebote – vielleicht ein paar Vereine, … „Wenn wir wirklich Ärzte aufs Land bringen wollen, müssen wir schauen, dass sich die Infrastruktur dort deutlich ändert.“ Über das Problem der Hebammen (90% in München müssen schon Anfragen ablehnen), deren Versicherungsbeiträge enorm hoch sind: „Es gibt überhaupt nur 2 Versicherungen, die solche Haftpflichtversicherungen anbieten. Für die rd. 8.500 Euro Prämie pro Jahr erhalten die Hebammen derzeit immerhin einen Zuschuss von 6.500 Euro von der Krankenkasse. Ich als Allgemeinarzt zahle übrigens 480 Euro!“
Zu Ende des Neujahrstreffens wies Guido Immler noch auf die ins Leben gerufene „Liberale Runde Göggingen-Pfersee“ hin, in der zwanglos politisch diskutiert werden solle: Montag, 18. 2. 2019, 19.30 Uhr, im „Ristorante La Piazza Da Roberto”, Franz-Kobinger-Straße 9A,