In einer „sozialpolitischen Gesprächsreihe“ führt die Arbeitsgemeinschaft (ArGe) 60plus der SPD Augsburg-Land einen Gedankenaustausch mit den Wohlfahrtsverbänden.
„Der gegenseitige Erfahrungsaustausch, die Diskussion über Probleme der sozialen Träger und Möglichkeiten der Beseitigung, sind die Zielsetzung dieser Gespräche“, sagt Thomas Weigel, der Vorsitzende der ArGe. BRK Kreisgeschäftsführer Thomas Haugg empfing die Gäste. Dabei waren auch sein Stellvertreter und Leiter des Rettungsdienstes, Manfred Rupprecht, sowie der Leiter der Sozialarbeit, Axel Schuch. Seitens der SPD begleiteten Thomas Weigel: die ArGe-60plus-Bezirksvorsitzende Schwaben Gertrud Lehmann, die Vorsitzende der Gersthofer SPD Janine Hendriks, die Sozialpädagogin Anita Leeman, der Juso-Vorsitzende Augsburg-Land Fabian Wamser und der Vorsitzende der Gablinger SPD Walter Trettwer.
Ein Schwerpunkt des Gesprächs war die Situation im Rettungswesen mit der Problematik der EU-weiten Ausschreibungen. „Der Rettungsdienst ist Bestandteil eines komplexen Hilfeleistungsangebotes und wichtig wäre eine langfristige Planung“, sagte dazu Thomas Haugg. Eine Auftragsvergabe für einen Zeitraum von nur fünf Jahren ist vor allem für die Mitarbeiter/-innen eine zu geringe Perspektive. Manfred Rupprecht sieht den Rettungsdient als eine „Grundversorgung der Bevölkerung“, der von der Ausschreibungspflicht ausgenommen werden solle. Fabian Wamser ergänzt, dass dies durch eine „Bereichsausnahme“ der politischen Entscheidungsträger rechtlich möglich wäre. Erfreulich, dass die neu konzipierte dreijährige Ausbildung zum „Notfallsanitäter“ kostenlos ist und sich auch viele Mädchen für diesen Beruf interessieren der zwar hohe Belastungsfähigkeit fordert, aber auch gute Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Die zunehmende Gewaltbereitschaft gegenüber Hilfeleistenden ist zwar auch in den Rettungsdiensten festzustellen, beim KV Augsburg-Land sind es bislang aber nur Einzelfälle. Gewünscht wird eine Rechtssicherheit bei der Medikamentengabe von Sanitätern, insbesondere bei Diabetes-Patienten.
Der Fachkräftemangel in der Altenpflege war ein weiterer Gesprächsschwerpunkt. Dazu der Sozialarbeit-Leiter Axel Schuch: „Dies ist ein gesellschaftliches Problem und das Ansehen der Pflegeberufe müsste massiv aufgewertet werden. Durch eine bessere Bezahlung könnte dies zumindest teilweise gelingen“. Problematisch ist natürlich die hohe physische und psychische Belastung vor allem in der Altenpflege. Ein Ansatz wäre hier die Verbesserung des Betreuungsschlüssels. Der Einsatz von „Pflegerobotern“ wird beim Roten Kreuz kritisch gesehen, da die menschliche Zuwendung fehlt. Für körperlich besonders schwere Arbeiten könnte es aber eine Entlastung des Personals sein. Der KV Augsburg-Land hat noch keine hohe Fluktuation bei den Pflegekräften. Um das Personal zu halten wird auf eine gute Ausbildung und ausreichende Fortbildungsmöglichkeiten geachtet. Zudem muss eine Überbelastung vermieden werden und letztlich kommt es auch auf gute Führungsstrukturen an.
Beide Seiten fanden das Gespräch sehr informativ und der Dialog soll auch nach einiger Zeit fortgesetzt werden.
Pm der Arbeitsgemeinschaft 60plus der SPD-Augsburg-Land