Organspende – soll ich oder soll ich nicht?

Freuten sich, Prof. Dr. med. Mathias Anthuber (re. im Bild) als Refenten gewinnen ztu können: Ulrich Zuth, Ingrid Fink und Mathias Fink (Vorsitzender der CSU Göggingen)

In den Garatensaal der Hessingburg eingeladen hatte der Ortsverband der CSU zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung zum Thema Organspende. Und der Referent – keine Geringerer als der Direktor der Klinik für Transplantations-Chirurgie, Prof. Dr. Mathias Anthuber, räumte zunächst auf mit Vorurteilen und Ängsten, die offenbar viele Menschen davon abhalten, sich zum Organspender zu erklären.
So sei zum Beispiel die Zahl der jährlich gespendeten Nieren von 3.000 auf 2.000 gesunken, was dazu führe, dass die Wartezeit der Empfänger rund 7 Jahre betrage.
Die Zahl derer, die bereit sind, nach ihrem Tod anderen Menschen durch Organspende zu helfen, sinke in Deutschland deutlich, vor allem seit Bekanntwerden eines Organ-Skandals, bedauerte Prof.Anthuber: „Das war aber keinOrganspende- sondern ein Transplantations-Skandal! Da sind nicht etwa illegal Organe entnommen worden, sondern es gab Unregelmäßigkeiten bei deren Verteilung auf Empfänger.
Es brauche auch niemand zu befürchten, dass ihm Organe entnommen würden, weil er im Koma liege. „Wachkoma ist kein Hirntod!“, machte Anthuber klar. „Dafür gibt es absolut sichere Tests. Den Tod müssen voneinander unabhängig, zwei Ärzte feststellen, die am Transplantationsprogramm nicht beteiligt sind.“
An die Teilnehmer der Veranstaltung verteilte Anthuber Organspenderausweise und bat dringend, diese stets bei sich zu tragen. Die mögliche Zeit bis zu einer Transplantation sei extrem kurz: Herz 4 Std., Lunge 6 Std., Leber 12 Std.
Im Anschluss an seinen Vortrag nahm sich Professor Anthuber, wie versprochen, unbegrenzt Zeit für Fragen und Dikussion.

Gunnar Olms