Bei strahlendem Herbstwetter startete Ende September eine Stadtberger Delegation ins Erzgebirge nach Olbernhau. Beim Zwischenstopp in Chemnitz waren alle beeindruckt, wie gut es der Stadt gelungen ist, historische und moderne Gebäude in Einklang zu bringen. Natürlich durfte beim Rundgang die Besichtigung des Karl-Marx-Kopfes nicht fehlen. Am Abend wurden die Gäste bereits von ihren Gastgebern in Olbernhau herzlich empfangen. Gleich am Samstagmorgen stand die Feier in Olbernhau zur 25-jährigen Verschwisterung mit dem tschechischen Litvinov auf dem Programm. In seiner Zeitreise beschrieb Friedbert Philipp, Partnerschaftsvorstand in Olbernhau, die Entwicklung. Unter anderem berichtete er darüber, wie zweitaufwändig und schwierig am Anfang die Anreise nach Litvinov war. Es gab nur sehr wenig offene Grenzübergänge. Heute fährt man in einer halben Stunde nach Litvinov, da seit einiger Zeit ein weiterer Grenzübergang fast direkt bei Olbernhau geöffnet ist. Beide Bürgermeister, Kamila Bláhová, Litvinov und Heinz-Peter Haustein, Olbernhau waren sich einig, dass man schon Einiges erreicht hat, aber auch weiter daran gearbeitet werden muss, damit die Partnerschaft auch zukünftig bestehen kann. Als Vertreter der Stadt Stadtbergen überbrachten Paul Reisbacher, Stadtrat und Gabi Nießner, 2. Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Grußworte, auch vom gerade mit großer Mehrheit wiedergewählten Bürgermeister, Paulus Metz und allen anderen Freunden, die diesmal nicht an der Feier teilnehmen konnten.
Als weiterer Höhepunkt standen Ehrungen für die seit 25 Jahren bestehende Amateurfunkverbindung zwischen Stadtbergen und Olbernhau auf dem Programm. Klaus-Peter Böhmländer, Amateurfunker Stadtbergen, Rufzeichen DHOMBX, überreichte zahlreiche Urkunden und Geschenke an alle Beteiligten, die seit Anfang an die Funkverbindung unterstützen. Siegfried Tränkner, Ortsverbandsvorsitzender Olbernhau (S49), Rufzeichen DL2JIM, erklärte den Gästen, wie eine Funkverbindung aufgebaut werden kann. Als Beispiel berichtete er, wie im Jahr 2002, als durch das große Hochwasser auch Olbernhau von der Außenwelt abgeschnitten war, mit Hilfe der Amateurfunkverbindung Kontakt aufgenommen werden konnte. Auch Stadtbergen war dadurch sehr schnell über das Ausmaß der Katastrophe informiert. Beim anschließenden Mittagsbuffet wurde noch lange über die angesprochenen Themen diskutiert. Den sonnigen Nachmittag nutzen zahlreiche Gäste um das Herbstfest in Olbernhau zu besuchen.
Am Sonntag stand die Einladung nach Litvinov zur 25 Jahr Feier auf dem Programm. Zuerst wurde durch PhDr. Marie Sva?inová, Partnerschaftsvereinsvorsitzende Litvinov, eine Führung durch das renovierte Schloss „Wallenstein“ angeboten. Der Einladung zum anschließenden Besuch eines Konzerts in der Michaelis-Kirche folgten die Gäste sehr gerne. Der weltberühmte Cellist Jirí Bárta spielte Stücke von Johann Sebastian Bach. Alle Besucher waren begeistert. Danach folgte für die deutschen Gäste noch eine Führung durch die Kirche mit Turmbesteigung.
Am Abend ging es dann zum Festabend ins Kulturhaus Citadela. Nach den Hauptreden von Marie Sva?inová, Tomás Dolezal, Litvinovs Bürgermeister bei der Verschwisterung vor 25 Jahren und der amtierenden Bürgermeisterien Kamila Bláhová folgten die Grußworte der Gäste aus Olbernhau und Stadtbergen. Danach wurde das kalt warme Buffet eröffnet und das PaVel-Mach-Trio spielte Evergreens dazu. Erst spät am Abend traten die Gäste die Rückfahrt nach Olbernhau an.
Am Montag hatte Marie Sva?inová einen Ausflug nach Klášterec nad Oh?í (Klösterle an der Eger) organisiert. Bei der Führung durchs Schloß konnte die umfangreiche Porzellansammlung besichtigt werden.Beim Rundgang durch den Schloßpark genossen alle die Sonne. Nach dem Mittagessen in der Brauereigaststätte Perstejn wurde noch eine private Uhrensammlung besucht, bevor es nach dem Kaffee zurück nach Litvinov ging. Hier hieß es wieder Abschied nehmen von den tschechischen Freunden. Alle Teilnehmer aus Stadtbergen waren vom umfangreichen Programm in Olbernhau und Tschechien sehr beeindruckt. Wie in den Festreden immer wieder betont lebt eine Partnerschaft davon, dass der Kontakt und die Freundschaften gepflegt und immer wieder gemeinsame Projekte organisiert werden.
Vorankündigung:
Für 2018 ist wieder eine Erwachsenen-Fahrt nach Olbernhau am 1. Adventswochenende (Do 29.11. bis So 2. 12. 2018) mit einer Übernachtung in Leipzig geplant. Danach geht es weiter nach Olbernhau zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes und eventuell dem Besuch des durch seine erzgebirgische Handwerkskunst weltbekannten Ortes Seiffen, der direkt neben Olbernhau liegt. Nähere Informationen folgen in Kürze.
Text und Foto: Gabi Nießner