Cash-n-Go begeistert drei Tage lang im Bürgersaal
Wer noch eine Eintrittskarte ergattern wollte, hatte sich beeilen müssen, denn der Bürgersaal war in kürzester Zeit an drei Tagen hintereinander ausverkauft. In euphorischer Feierlaune strömten die Gäste in das Stadtberger Konzerthaus, nur um eines zu sehen – Die A capella-Formation Cash-n-Go, die zu ihren traditionellen Neujahrskonzerten eingeladen hatte. Und auch diesmal präsentierten die kultigen Stimmenakrobaten wieder einmal das Beste, was man mit Lippen, Kehlkopf und Zunge auf der musikalischen Showbühne bewerkstelligen kann: Vom alten Colt Seavers-Reißer „The Unknown Stuntman“ bis hin zum tragischen Weltraumflüchtling „Major Tom“ spannte sich der bunte Bogen, mit welchem die Interpreten einen Beifallssturm nach dem anderen für sich verbuchen konnten. Ein besonderes Vergnügen waren schließlich die ausgedehnten Medleys, die sich über zahlreiche Arrangements erstreckten und von den Sängern mit origineller Bühnenperformance in ein harmonisches Gesamtgewand gekleidet wurden. Die stimmungsvolle Präsentation der beliebtesten James-Bond-Hits oder der nahezu komplette European Song Contest mit vermeintlich sämtlichen Liederbeiträgen von Deutschland bis Aserbaidschan sind mehr als gelungene Beispiele für die innovativen Ideen des bekannten Kult-Ensembles. Dazu gesellten sich in guter alter Cash-n-Go-Manier saukomische Bollywood-Einlagen aus indischen Tanzfilmen, herrliche Bee Gees-Persiflagen und mit schwäbischer Mundart in Szene gesetzter Eisenbahn-Jazz. Angereichert mit spritzigem Entertainment und herrlichem Mundartgefotzel der Interpreten ließen diese drei Showkonzerte in nichts zu wünschen übrig. Aber die Combo bewies auch, dass sie sehr viel ernstere Stücke in Angriff nehmen kann: Christina Biancos Zigeunerballade vom Mondenkind oder die düstere Filmmusik zum kleinen Hobbit gingen mit ihren dramatischen Halleffekten tief unter die Haut und ließen hoffen, dass man solche Adaptionen zukünftig des Öfteren zu hören bekommen wird. Dass vor den Toren des Bürgersaals speziell für diese Konzertreihe nochmals ein kleiner Christkindlesmarkt zur Versorgung der Gäste errichtet wurde, setzte dem Ganzen schließlich noch ein kleines, aber feines kulinarisches Sahnehäubchen obendrauf – oder vielmehr Bratwurstsemmelchen.
Text/Bild: Thomas Hack