Entlastungsstraßen und Trassenführung der Linie 5

Thema bei der Bürgersprechstunde der CSU Pfersee

Zur Bürgersprechstunde der CSU Pfersee am 2. 12. 2016 in der Gaststätte der Kleingartenanlage Lotzbeckwiese waren zahlreiche Bürger gekommen. Dabei wurde von diesen der Bau einer Entlastungsstraße relativ vehement eingefordert und damit begründet, dass das Thelottviertel bereits heute im Verkehr ersticke. CSU-Ortsvorsitzender Bernd Zitzelsberger hatte auch den Fraktionsvorsitzenden der CSU-Stadtratsfraktion Bernd Kränzle und Leo Dietz eingeladen. Die Spitze der CSU-Fraktion und CSU-Ortsvorsitzender Bernd Zitzelsberger informierten über die derzeitige Sachlage. Die Anregungen und Vorschläge der Bürger zum Bau einer Entlastungsstraße zwischen der Gögginger Brücke und der Bgm.-Ackermann-Straße und zur Straßenbahnlinie 5 wurden aufgenommen und intensiv diskutiert.
1. Entlastungsstraßen
1996 hat der Stadtrat die Fortschreibung des Gesamtverkehrs- und Verkehrsentwicklungsplans beschlossen. Darin wurde auch der Bau von Entlastungsstraßen festgeschrieben, insbesondere auch der „Straße am Rangierbahnhof“ (westliche Entlastungsstraße). Damit gibt es einen Grundsatzbeschluss zum Bau einer Entlastungsstraße zwischen der Bgm.-Ackermann-Straße und der Gögginger Brücke westlich der Bahngleise. Mit ihr soll das Ziel erreicht werden, die Innenstadt und zentrale Teile der Stadtteile zu entlasten und aufzuwerten.
CSU und SPD haben im interfraktionellen Vertrag für die Stadtratsperiode 2014 – 2020 am 17. April 2014 zum Thema „Entlastungstraßen“ vereinbart:
Die erforderlichen Planungs- und Sicherungsmaßnahmen sowie gegebenenfalls erforderliche bauliche Maßnahmen für die Realisierung der Verkehrsentlastungsstraßen „MAN-Spange“ und „Hauptbahnhof-West“ werden betrieben.
CSU-Ortsvorsitzender Bernd Zitzelsberger: „Durch die Flügelung der Trasse zwischen Hauptbahnhof und der Haltestelle Luitpoldbrücke soll nach Angaben der Stadt Augsburg die Entlastung des Knotens Rosenau-/Pferseer Straße bereits gegeben sein. Ich halte es aber nicht für ausgeschlossen, dass die Prüfung des Gesamtverkehrs ergeben könnte, dass eine Entlastungsstraße zur Aufnahme des Nord-Süd-Durchgangsverkehrs und der besseren Verteilung des von Westen in die Stadt fließenden Verkehrs erforderlich ist. Nach meiner Kenntnis soll es bereits einen Vorentwurf einer neuen Streckenführung für die Entlastungsstraße geben. Gegebenenfalls wird durch die neue Ladehofstraße auch das Rosenau- und Thelottviertel ein Stück weit vom Individualverkehr entlastet. Für unabdingbar halte ich, dass die B17 eher mittel- als langfristig durch die neue Osttangente entlastet wird. Denn die B17 ist mit bis zu 80.000 Fahrzeugen täglich bereits heute an der Belastungsgrenze. Bei Stauungen weicht der Verkehr bereits heute auf die umliegenden Straßen auch im Rosenau- und Thelottviertel aus.“
2. Trassenführung der geplanten Straßenbahnlinie 5
Mit der Realisierung der Straßenbahnlinie 5 soll im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) eine Ost-West-Achse bis zum Klinikum geschaffen werden.
CSU-Ortsvorsitzender Bernd Zitzelsberger informierte die Anwesenden: „Der Augsburger Stadtrat hat zur Trassenführung der Straßenbahnlinie 5 am 24.11.2016 entschieden, die Variante durch die Hessenbachstraße aus folgenden Gründen zu verwerfen:
1. Es hat sich herausgestellt, dass die Kreuzung mit der Lokalbahn deutlich teurer wird.
2. Die Straßenbahn könnte dort wegen der Entgleisungsgefahr nur mit 10 km/h fahren.
3. Die Luitpoldbrücke ist wegen der erforderlichen Verkürzung der Haltestelle zu kurz.
Ich halte diese Entscheidung aus den genannten Gründen für nachvollziehbar und richtig.“
Der Stadtrat hat bei fünf Gegenstimmen eine Trassenführung der Linie 3 und 5 stadteinwärts durch die Hörbrotstraße als Grundlage für die weitere Planung beschlossen. Die Linie 5 soll stadteinwärts und -auswärts durch die Holzbachstraße fahren. Nach Angaben von Baureferent Merkle sollen sich bei der Bürgerbeteiligung „Go West“ die Mehrzahl der anwesenden Bewohner der Holzbachstraße für eine Trassenführung durch ihre Straße ausgesprochen haben.
Einige Bürger haben vorgeschlagen, die Straßenbahn in der Holzbachstraße stadtauswärts ohne eigene Trasse mit dem Individualverkehr nach Norden fahren zu lassen. Die beste Trasse sei aber immer noch eine Fahrt mit möglichst wenig Kurven durch die nördliche Rosenaustraße. Stark wurde die kurvige Linienführung durch die Hörbrotstraße kritisiert. Eine Straßenbahn durch diese Straße wurde abgelehnt.
Die Regierung von Schwaben wird nun im Rahmen des anstehenden Planfeststellungsverfahrens mehrere Varianten gegeneinander abwägen.
CSU-Ortsvorsitzender Bernd Zitzelsberger: „Auf jeden Fall muss Ersatz für wegfallende Anwohnerparkplätze geschaffen werden, beispielsweise in Form von Quartiersgaragen am Sebastian-Bucheggerplatz bzw. im Schuberthof. Diese Thematik habe ich gestern mit dem ehemaligen Geschäftsführer der WBG Edgar Mathe im Rahmen eines kurzen Gesprächs im Bahnpark erörtert.“
Die Bürgerinnen und Bürger können im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens ihre Anregungen und Einwände vorbringen, die dann von der Regierung von Schwaben geprüft werden. CSU-Ortsvorsitzender Bernd Zitzelsberger: „Um eine eigene fundierte Bewertung abgeben zu können, werde ich die Verkehrssimulationen für die neuralgischen Kreuzungen bzw. die Ergebnisse des Planfeststellungsverfahrens abwarten.“

zr