Über 50 Kinder des Kinderchors Herz-Jesu begeisterten mit ihrem Stück „Franz von Assisi“ einmal mehr ihr Publikum im zweimal voll besetzten Gemeindesaal. Im eigens entwickelten Stück wurden viele Bezüge zwischen dem Leben des berühmten Heiligen und den Fragen und Sorgen von Kindern und Jugendlichen der heutigen Zeit hergestellt. Und das geht weit über eine Sensibilität für ökologische Fragen hinaus!
Beeindruckend ist die Radikalität, mit der Franziskus sein damaliges Leben und seine wirtschaftliche Sicherheit über Bord wirft: „Würdest Du alles aufgeben, von Deinen Eltern weg, und einem folgen, der in seiner Zeit als Spinner benannt wurde? … Der hat nichts zu essen, läuft, betet, predigt, hilft und läuft und läuft, betet, und ist immer noch bettelarm. Der müsste doch total frustriert sein?“, so fragen in der Rahmenhandlung des Musicals zwei Teenager, die in der Schule zu einem Referat über Franziskus verdonnert wurden. Sie stellen sich selber und dem Publikum die Frage, wie denn heute ein sinnvoller Lebensweg aussehen könnte. Anhand verschiedener Stationen wurde der Weg von Franziskus durch die Mädchen und Jungen als ein möglicher dargestellt.
Mit Begeisterung und Ausdauer standen die Kinder und Jugendlichen auf der Bühne und vermittelten dem Publikum die Botschaft „ihres“ Musicals. Dass die Kinder auf hohem Niveau und mit viel Spielfreude ihr Publikum überzeugen konnten, ist vielen zu verdanken: Ehrenamtliche Helfer/-innen schneiderten Kostüme, malten Kulissen und sorgten für einen guten Ton und für gutes Licht. Der Kinderchor wurde von Elisabeth Römer, der hauptamtlichen Kirchenmusikerin in Herz Jesu, geleitet und von der Musical-Band unterstützt. Tanja Suckart schrieb die Texte und studierte die Schauspielszenen in vielen Sonderproben mit den Mädchen und Jungen ein. So entstand ein dichtes und engagiert vorgetragenes Musical.
Ein Besucher zog folgende Bilanz: „Das Musical ist für mich katholische Jugendarbeit vom Feinsten: Ansprechend, pädagogisch, engagiert – und ein echtes Erlebnis, das hängen bleibt. So macht Kirche Lust auf mehr!“
Tanja Suckart