60 Jahre VdK Stadtbergen: eine „Rentnergewerkschaft“ als sozialer Motor: Festveranstaltung im Bürgersaal mit zahlreichen Ehrungen

60 Jahre VdK Stadtbergen: eine „Rentnergewerkschaft“ als sozialer Motor: Festveranstaltung im Bürgersaal mit zahlreichen Ehrungen


Natürlich konnten nicht alle kommen, aber viele der über 500 Mitglieder des Sozialverbandes VdK Stadtbergen, Leitershofen und Deuringen nahmen teil an der Festveranstaltung im Bürgersaal anlässlich des 60-jährigen Geburtstages ihres Ortverbandes. Und dessen 1. Vorsitzende Werner Heim konnte außerdem Vertreter des Vdk Kreisverbandes und Mandatsträger aus Stadtbergen und dem Landkreis begrüßen.Nach dem musikalischen Auftakt durch die Blaskapelle des Musikvereins Leitershofen überbrachte Stadtrat Eugen Frey die Grüße der Stadtverwaltung, da 1. Bürgermeister Dr. Ludwig Fink zu diesem Zeitpunkt noch auf einem anderen Termin weilte.Stellvertretender Landrat Max Strehle ließ in seinem Grußwort die Gründerzeit des VdK Revue passieren, erinnerte an die Not in Deutschland kurz nach Kriegsende und schlug den Bogen zur heutigen Zielgruppe des Vereins, würdigte dessen Bürgernähe und erklärte: „Für mich war der VdK immer der soziale Motor und ist auch heute noch der Motor des sozialen Gewissens unseres Landes.“Die Geschichte des VdK insgesamt breitete dessen Kreisvorsitzender Paul Hirschvogel vor dem Publikum aus: „Flüchtlingsströme, Kriegs-Schwerbeschädigte, keine Versorgung, Amerikaner hatten alle Rentenansprüche gestrichen … Kriegsende war im Mai, und schon im Juni 1945 fanden in Rosenheim erste Beratungen zur Gründung eines Hilfsvereins statt.“ Von den heute 1,3 Mio. Mitgliedern in Deutschland seien 540.000 in Bayern und damit zahlenstärker als alle politischen Parteien hier, unterstrich Hirschvogel die Bedeutung des VdK.Kreisgeschäftsführerin Christine Sturm-Rudat erläuterte die heutige Rolle des VdK (inzwischen mit dem Namenszusatz „der Sozialverband“) der sich sozusagen als „Rentnergewerkschaft“ einsetzt als Vertreter von Sozialrentnern, Behinderten, Harz-4-Empfängern und anderen von Sozialleistungen abhängigen Bevölkerungsgruppen. Ausdrücklich dankte Sturm-Rudat dem 1.Vorsitzenden Werner Heim und seiner Frau für die erfolgreiche und engagierte Arbeit des Ortsverbandes Stadtbergen.Auch 1. Bürgermeister Dr. Ludwig Fink ging ein auf die heutige Rolle des Sozialverbandes und auf die im Lande zunehmenden sozialen Probleme: „2 Mio. Kinder in Armut! Wenn Kinder schon in solchen Verhältnissen aufwachsen, haben sie kaum Chancen im Leben.“ In diesem Zusammenhang erwähnte er dann auch erstmals öffentlich die „Stille Initiative Stadtbergen“, ein Hilfsprogramm, das in solchen Fällen in Kooperation mit sozialen Trägern finanzielle Unterstützung leistet.Die Geschichte des VdK Ortsverbandes Stadtbergen und seine Rolle im Leben der Stadt war zentrales Thema der Festrede von Werner Heim. Ein Schlaglicht auf historische Begebenheiten warf er mit einem Zitat aus der Chronik von 1952: „… Anwesend waren 63 Mitglieder aus Deuringen, Leitershofen und Stadtbergen … es wurden Zigaretten verteilt, – ganze 5 Stck. pro anwesendem Mann und 2 Stck. pro Frau.“ Mit Stolz berichtete Heim dass der Ortsverband vor wenigen Tagen das 500. Mitglied begrüßen konnte. Und auch verschiedene Aktionen und Veranstaltungen konnte er aufzählen, die das städtische Leben nicht nur bereichern, sondern auch verbessern können. So etwa ein Rollstuhlausflug durch Stadtbergen mit gewählten Volksvertretern als Insassen, die auf diese Weise die Notwendigkeit von Gehsteigabsenkungen hautnah „erfuhren“.Die Veranstaltung im Bürgersaal endete mit Ehrungen langjähriger Mitglieder durch den Ortsverband und die Vertreter des Kreisverbandes.