140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Stadtbergen

140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Stadtbergen

Grußwort zum 140-jährigen Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Stadtbergen
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
viele hundert Bürgerinnen und Bürger der Stadt Stadtbergen engagieren sich derzeit bereits gemeinnützig – in sozialen Einrichtungen, wie Kultur- und Sportvereinen, Hilfsorganisationen und Vereinen unterschiedlichster Art. Letztendlich auch in der Freiwilligen Feuerwehr Stadtbergen leisten Sie Jahr für Jahr unzählbare Stunden für die Allgemeinheit.
Am 24. 9. 1871 gründeten mutige Bürger die Freiwillige Feuerwehr Stadtbergen. Seit diesem Tage leisten ehrenamtliche Frauen und Männer freiwillig Dienst am Nächsten, stehen Ihnen 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr zu Ihrer Sicherheit zur Seite. Gemeinsam mit ihrem Schutzpatron dem Heiligen Florian, halten diese Frauen und Männer über die jüngste Stadt Bayerns, Stadtbergen, schützend ihre Hand.
Seit der Gründung haben sich die Aufgaben der Feuerwehr nicht nur strukturell verändert:. Galt es zu Beginn, also 1871, noch zu 100% Feuer bzw. Brände zu löschen, sind heute nur noch ca.10% aller Einsätze sogenannte Brandeinsätze.
Heute liegt der Schwerpunkt in technischer Hilfeleistung, wie zum Beispiel Keller auspumpen, Tiertransporte, eilige Türöffnung, Ölspuren, Wespenbekämpfung, Amtshilfe für die Polizei und dergleichen. 2010 rückte die Feuerwehr Stadtbergen zu 104 Einsätzen aus, verteilt auf 13% Brandeinsätze, 71% technische Hilfeleistungseinsätze, 9% Fehlalarme, 6% Feuersicherheitswachen und 1% First Responder (Erste Hilfe)-Einsätze.
Die Organisation Feuerwehr, also der abwehrende Brandschutz Ihrer Stadt, ist nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz eine Pflichtaufgabe der Kommune – somit ist die Freiwillige Feuerwehr eine Institution der Stadt Stadtbergen. Die Stadt ist deshalb verantwortlich für ihre Feuerwehrgerätehäuser, Fahrzeuge, Gerätschaften sowie Ausrüstung und deren Unterhalt. Der aktive Dienst und die Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Stadtbergen setzen sich derzeit aus 60 Erwachsenen und 11 Jugendlichen zusammen.
Die freiwilligen Frauen und Männer opfern nicht nur Ihre Freizeit um an dem umfangreichen Ausbildungsprogramm teilnehmen zu können, sondern stellen immer öfter für Ausbildungen, die nicht bei uns im Gerätehaus stattfinden, ihren Urlaub zur Verfügung.
Der aktive Dienst, also die aktiven Feuerwehrfrauen und -männer so wie unsere Jugendfeuerwehr rekrutieren bzw. organisieren sich aus dem Verein Freiwillige Feuerwehr Stadtbergen, in übrigens auch Sie aktiv oder als förderndes Mitglied unterstützend beitreten können.
Helfen Sie uns, damit wir Ihnen helfen können, getreu unserem Motto: Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr,
einer für alle, alle für einen.
Schenken Sie uns, Ihrer Freiwilligen Feuerwehr Stadtbergen, anlässlich unseres 140-jährigen Vereinsbestehens etwas von Ihrer Freizeit, feiern Sie mit uns und unserern Bürgermeistern und Stadträten und gemeinsam mit unserer Patenfeuerwehr Deuringen, der Feuerwehr Leitershofen, unseren bereits seit 39 Jahren bestehenden Freundschaftswehren, der Freiwillige Feuerwehr Eutin und der Freiwilligen Feuerwehr Eltville am Rhein und der Kreisbrandinspektion des Landkreises Augsburg Land
Besuchen sie uns am Samstag dem 24. 9. 2011 an unserem Tag der offenen Tür mit dem Festakt zum 140-jährigen Gründungsfest Ihrer Freiwilligen Feuerwehr Stadtbergen.
 Manfred Hummler
 1. Vorstand, FFW StadtbergenUnsere Freizeit für Ihre Sicherheit! In den 140 Jahren seit Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Stadtbergen haben isch die Aufgaben von der Brandbekämpfung mehr und mehr auf andere Bereiche wie z. B. technische Hilfeleistung verlagert. Geblieben ist jedoch die Bereitschaft der Feuerwehrfrauen und -männer, einen großen Teil ihrer Freizeit für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Stadtbergen zur Verfügung zu stellen. Diese Chronik gibt einen kurzen Einblick in die Geschichte und vermittelt einen Eindruck über die unterschiedlichen Aufgaben der Wehr:
Die Gründung und die ersten Jahre: Im Jahre 1866 brannte eine größere Anzahl landwirtschaftlicher Anwesen am westlichen Rand der Gemeinde in einem Großbrand bis auf die Grundmauern nieder. Ein weiterer Großbrand 1871 führte dann zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Stadtbergen.
In der Niederschrift einer Bürgerversammlung am 24.9.1871 heißt es:
Veranlasst durch den jüngsten hierorts stattgehabten Brand gab die hiesige Bürgerschaft den speziellen Wunsch zu erkennen, die Errichtung einer „freiwilligen Feuerwehr“ anzubahnen. In Erwägung dessen, dass letzteres Institut wohl eines derzeit gemäßesten,zweckmäßigsten und gemeinnützlichsten der Gegenwart ist, ließ der Bürgermeister sämtliche Bürger und Bürgerssöhne hiesiger Gemeinde zu einer Versammlung durch den Gemeindediener vorladen, und wurde als Versammlungsort das Maischbergerische Gasthaus bestimmt. Es erschienen demnach die Geladenen und traten sofort in Beratung über den rubro bezeichneten Betreff.“
Die nächsten Versammlungen befassten sich mit der Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen und Geräten, das erste war eine vermutlich gebrauchte Handdruckspritze von der Freiwilligen Feuerwehr Augsburg. Diese Spritze und ein vom ortsansässigen Schmiedemeister gefertigter Requisitenwagen für die Schläuche, Handleitern und Feuerhaken, waren fast 20 Jahre lang die Ausrüstung der Wehr. Als Grundstock für die Beschaffung dieser Geräte diente eine Spende von 125 Gulden vom damaligen Schlossherren aus dem Hause von Schnurrbein. Ab 1875 übernahm die Gemeinde die Kosten der Ausrüstung.
Der Weg zur modernen
Feuerwehr: Bis zum 25-jährigen Gründungsfest war die alte Handdruckspritze durch eine größere ersetzt worden, ferner verfügte die Wehr über zwei Schlauchwagen und eine Steigleiter. Während der beiden Weltkriege musste die personell stark geschwächte Wehr zahlreiche Einsätze leisten. Dies war nicht zuletzt nur durch die tatkräftige Unterstützung der Jugendfeuerwehr möglich. So konnte trotz der Fliegerangriffe gegen Ende des zweiten Weltkrieges ein größerer Schaden von unserer Gemeinde abgewendet werden.
Seit 1982 steht der Stadtbergener Wehr ein modernes Gerätehaus zur Verfügung. Auf knapp 600 m² Nutzfläche sind 6 Einsatzfahrzeuge, die Atemschutzwerkstatt und Schlauchwaschanlage mit Trockenturm sowie der Schulungs- und Wachraum mit Einsatzzentrale untergebracht.
Gute Unterbringung und Pflege machen sich übrigens auch bei der Lebensdauer der Feuerwehrfahrzeuge bemerkbar:
So wurde nach 33 Dienstjahren das Tanklöschfahrzeug TLF 16 im Jahr 2006 gegen ein hochmodernes und bestens ausgestattetes Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) ausgetauscht. Das HLF bildet die Stütze eines jeden Feuerwehreinsatzes. Neben dem Großteil der Ausrüstung zur Brandbekämpfung befindet sich auf dem HLF eine spezielle Zusatzbeladung zur technischen Hilfeleistung. Das HLF kann somit bei nahezu jedem denkbaren Feuerwehreinsatz verwendet werden.
Ein „Kleinalarmfahrzeug“ er-
setzte 2008 den Gerätewagen von 1983. Auf diesem Fahrzeug sind u. a. Insektenschutzanzüge und das Sperrwerkzeug mit Zubehör untergebracht, optional auch z. B. der Atemschutzcontainer mit bis zu 12 Geräten oder der „Funktionswagen Motorsäge“.
Die neueste Anschaffung im Jahr 2010 war ein technisch bestens ausgestatteter Einsatzleitwagen. Ein Funktisch mit Laptop und externem Bildschirm, Festfunkgeräte, Druck-, Fax- und Kopierkombination, Telefonanlage sowie Einsatzpläne erleichtern die Arbeit des Einsatzleiters enorm. Auch ein Frühdefibrilator und Feuerlöscher haben in der mobilen Einsatzzentrale ihren Platz gefunden.
Wir über uns:
Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich auf ihre Feuerwehr verlassen können. Hierzu gehört eine moderne technische Ausrüstung, die auf die verschiedensten Einsatzbereiche ausgerichtet ist, sowie eine gute Ausbildung der Feuerwehrfrauen und -männer, damit diese die Fahrzeuge und technischen Einrichtungen sicher beherrschen und im Bedarfsfall schnell einsetzen können. Durch regelmäßige Fortbildungen und Übungen in Theorie und Praxis wird dies gewährleistet. Bei größeren Einsätzen ist das gute Zusammenspiel mit den Ortsteilfeuerwehren besonders wichtig. Die Vorgehensweise zur raschen Brandbekämpfung wird regelmäßig in so genannten Einsatzübungen geprobt, so dass im Ernstfall ein reibungsloser Einsatzverlauf sicher gestellt ist. So konnte z.B. bei dem Großbrand am Herrgottsberg an Heiligabend 1988 trotz starken Windes ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Häuser verhindert werden. Auch bei einem in Vollbrand stehenden Stadel, in den frühen Morgenstunden des 2. März 2005, verhinderten dieFreiwilligen Feuerwehren Leitershofen, Deuringen, Steppach und Stadtbergen konnte das Übergreifen auf eine direkt benachbarte Scheune. Der Stadel, in dem sich elf Tiere befanden, von denen drei gerettet werden konnten, brannte vollständig nieder. Durch eisige Temperaturen und spiegelglatte Flächen gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig. Fahrzeuge, Schläuche und Armaturen drohten einzufrieren und brachten Mensch und Material an die Belastungsgrenze.
Die vielfältigen Aufgaben der Feuerwehr spiegeln sich auch im Jubiläumsjahr wider: Die Einsätze umfassen bereits Strohballenbrand, Dachstuhlbrand, „unklare Rauchentwicklung“ und diverse „technische Hilfeleistungen“ (z.B. bei Gefahrstoffunfall, Verkehrsunfall, Ölspuren), Personenrettungen, Insektennotdienste, Tierhilfen, sowie Sicherheitswachen bei Basketballspielen, Veranstaltungen im Bürgersaal und beim Stadtfest.
Eine große Hilfe und besondere Stütze war und ist uns immer unsere Jugendfeuerwehr! Bei Einsätzen, bei denen unsere Jugend zwar noch nicht in der unmittelbaren Gefahrenzone eingesetzt wird, leisten sie bereits wertvolle Dienste. Schon hier muss jeder Handgriff sitzen!
Ihr in abwechslungsreichen Übungen Erlerntes können die Jugendlichen mit der Teilnahme am Truppmann-Lehrgang unter Beweis stellen. Hier wird die Voraussetzung für die Übernahme in den Einsatzdienst geschaffen.
Neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung wird auch die Freizeit sinnvoll gestaltet: Ausflüge, Besuche bei Berufsfeuer-wehren, Zeltlager, Sport, aber auch gemütliches Beisammensein im Jugendraum .
In der Feuerwehr nehmen neben dem Umgang mit moderner Technik und Ausrüstung auch Kameradschaft, Verantwortungsbewusstsein und Engagement wichtige Rollen ein.
Die Einsatzbereitschaft zum Wohle und zur Sicherheit der Stadtbergener Bevölkerung garantiert die Freiwillige Feuerwehr Stadtbergen rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr.
Wir möchten das 140jährige Gründungsfest zum Anlass nehmen, die vielfältigen Aufgabenbereiche der Feuerwehr dar- und unsere Fahrzeuge vorzustellen und bieten allen Interessenten, ob im persönlichen Gespräch oder bei Besichtigungen und Vorführungen, die Gelegenheit, sich umfassend über uns zu informieren.
 Ihre Freiwillige Feuerwehr