„Wo wir sind, bist Du sicher“: Stadtbergen wird zur ersten Notinsel im Landkreis |
Gewaltsame Übergriffe auf Kinder sind sowohl in städtischen als auch in ländlichen Regionen inzwischen keine Seltenheit mehr. Deshalb bietet Stadtbergen bedrohten Mädchen und Buben ab sofort einen besonderen Schutz.Die Stiftung Hänsel+Gretel hat 2002 das Projekt „Notinsel“ initiiert und überträgt es seitdem bundesweit auf Städte, Gemeinden und Landkreise. Der neu errichtete Notinsel-Standort in Stadtbergen (beim Hopfengarten) ist der erste im Landkreis Augsburg. Bürgermeister Dr. Ludwig Fink hat hierfür die Schirmherrschaft übernommen. 17 Geschäfte und Apotheken sowie Banken- und Sparkassenfilialen geben von nun an Kindern eine Zuflucht. Mit dem Notinsel-Zeichen an der Tür signalisieren sie ihre Hilfsbereitschaft und verpflichten sich selbst zum Hinsehen und Handeln in Notsituationen. „Wo wir sind, bist Du sicher“, lautet die Devise. Die Mitarbeiter erhalten eine Handlungsanweisung, die genau beschreibt, was im Ernstfall zu tun ist. Die Lehrer der Stadtberger und der Leitershofer Schule vermitteln den Kindern das Bewusstsein für die Gefahrenlage und kluges Handeln. Neben den flächendeckend geplanten Anlaufstellen in Stadtbergen hat die Notinsel vor allem auch eine wichtige Präventivfunktion. Kreis- und Stadträtin Carolina Trautner war auf das Projekt im Rahmen einer Sitzung des Jugendhilfeausschusses auf Landkreisebene aufmerksam geworden. „Die Durchführung einer solchen präventiven Schutzmaßnahme ist eine Bereicherung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt. Situationen, in denen Kinder sich bedroht fühlen, können sehr vielfältig sein. Darum ist es wichtig, ein niederschwelliges Angebot zu haben, wo Kinder schnell und zuverlässig Hilfe und Schutz bekommen“, sagte die CSU-Politikerin anlässlich der Projekteinführung in Stadtbergen. Text/Bild: Daniela Ziegler