Zunächst wirkte beim legendären Neujahrskonzert von Cash-n-Go im Bürgersaal alles so wie immer: alle drei Konzerttage restlos ausverkauft, draußen warteten Glühwein und Bratwürst‘ auf die Gäste, drinnen unterhielten sich die Ensemblemitglieder schon vor dem großen Auftritt gutgelaunt mit den Gästen. Und doch war etwas anders an diesem Wochenende der großen A-capella-Künste: Die Kultgruppe Cash-n-Go gab ihr letztes Konzert in der altbewährten Formation. Der Grund: Der Tenor und Kopf des Ensembles Martin Seiler hatte zum Bedauern zahlloser Fans aus zeitlichen Gründen beschließen müssen, nach 17 Jahren Bandmitgliedschaft seine Bühnenkollegen zu verlassen. Grund genug, noch einmal kräftig auf die Pauke bzw. auf die Stimmbänder zu hauen! In bewährter Manier begeisterten die wohlklingenden Wortakrobaten mit instrumentenlosen „Klassikern“ wie dem James-Bond-Medley, fröhlichem Bollywood-Klamauk und dem geheimnisvollen Nasenflötenensemble. Und dennoch wurden zahlreiche Dinge in den Auftritt eingewoben, die eigens für diesen ganz speziellen Abschiedsabend zu Ehren Seilers einstudiert worden waren – wie etwa eine herzerfrischende Diashow, die auf witzige Weise einen Querschnitt dessen musikalischer Schaffensperiode zeigte oder eine von Sängerin Christina Bianco dargebrachte Nummer, die nicht ohne Humor Mariah Careys Song „Can‘t live“ in den Abschiedssong „Dann geh!“ verwandelte. Letztendlich war es dann soweit: Kurz vor der Pause winkte Martin Seiler den Fans noch einmal zu und erntete jubelnde Standing Ovations quer durch alle Sitzreihen. Im zweiten Teil des Abends wurde schließlich erneut der Vorhang gelüftet und der Nachfolger des beliebten Tenors vorgestellt: es handelt sich um den 23-jährigen Psychologen Julian Dempf, der vielen A-capella-Freunden bereits aus „Greg is Back“ bekannt sein dürfte. Seinen Einstandsauftritt hat er an diesen Stadtberger Konzerttagen jedenfalls mit Bravour gemeistert, sodass man gespannt sein darf, in welche Richtung sich Cash-n-Go zukünftig weiterentwickeln wird. An Martin Seiler gerichtet bleibt jedenfalls auch seitens des Stadtberger Boten am Ende nur noch eines zu sagen: „Vielen Dank für die Blumen!“
Text/Bilder: Thomas Hack