Verkehrssituation brennt vielen Inningern auf den Nägeln: Tiefbauamtsleiter Josef Weber informiert auf Einladung der CSU Inningen über den Stand der Dinge

Verkehrssituation brennt vielen Inningern auf den Nägeln: Tiefbauamtsleiter Josef Weber informiert auf Einladung der CSU Inningen über den Stand der Dinge


Wenn es um die Verkehrssituation vor Ort geht, dann sind viele Inninger mittlerweile alles andere als geduldig. Eine Lösung muss endlich her – vor allem für die Bobinger Straße. Dort liegt das Verkehrsaufkommen inzwischen bei etwa 12000 Fahrzeugen pro Tag. Die CSU Inningen hat einen Handlungsbedarf erkannt und beim Augsburger Tiefbauamt bereits einen zweiten Antrag – diesmal mit konkreten Vorschlägen – eingereicht. Um die Bürger über den Stand der Dinge in Kenntnis zu setzen, hat die Ortsvorsitzende Regina Stuber-Schneider nun ein Treffen mit Tiefbauamtsleiter Josef Weber im Inninger Pfarrheim St. Peter und Paul organisiert. „Kreisverkehr wünschenswert aber nicht erforderlich“Ganz zur Überraschung der Anwesenden sprach Weber von einer „rückläufigen Verkehrsbelastung in den vergangenen 20 Jahren“. Dies sei einerseits der eingeführten Tonnage-Beschränkung, andererseits der Errichtung der Heumahdstraße zu verdanken. Dort sei zwar ein Kreisverkehr durchaus wünschenswert, aber aus Sicherheits- und Belastungsgründen nicht zwingend erforderlich. Dies habe eine Prüfung ergeben, so Weber. Dass die Stadt Augsburg diese 160 000 bis 190 000 Euro teure Maßnahme genehmigt, ist daher mehr als fraglich. Weber wörtlich: „Würde der Kreisverkehr eine eindeutige Verbesserung der Verkehrssituation herbeiführen, wäre er zuschussfähig. Da dem aber nicht so ist, müsste er komplett aus eigener Tasche bezahlt werden.“ Ähnliches gilt für den angestrebten Kreisverkehr an der Hohenstaufenstraße. „Laut Polizei ist ein Kreisverkehr dort aus Verkehrssicherheitsgründen nicht nötig. Außerdem könnte dort aufgrund der knappen Platzsituation nur ein Minikreisel gebaut werden, dessen Kosten in Höhe von 50 000 bis 70 000 Euro selbst zu tragen wären“, sagte der Tiefbauamtsleiter.Versuchsinsel in Aussicht gestelltUnd was wird aus den beantragten Querungshilfen auf Höhe der Kirche und Am Römerstein? Inseln sind laut Weber nur dann umsetzbar, wenn die erforderliche Straßenbreite von acht Metern gegeben ist. Zebrastreifen dürfen nur in Straßen mit zwei Fahrstreifen angelegt werden. Außerdem dürfen dort maximal 6000 Autos pro Tag fahren, gab Weber zu bedenken. Als Querungshilfe auf Höhe der Kirche stellte er jedoch eine „Versuchsinsel“ in Aussicht, „die man wieder abbauen könne, falls sie nicht funktioniere“. Eine endgültige Verkehrsinsel sei frühestens im März oder April 2009 baubar, da die erforderlichen Mittel in Höhe von 30 000 bis 40 000 Euro dem Haushalt momentan nicht zur Verfügung stünden, so Weber.Bleibt noch der geforderte Lückenschluss des Radwegs. Der scheint ohne Probleme machbar zu sein, zumal auch die Mittel dafür bereit stehen. Nach Webers Aussage könnte noch heuer der Spatenstich erfolgen.Was die Abbiegesituation bei Edeka und Neukauf betrifft, versprach Weber in den nächsten zwei Jahren bauliche Verbesserungen durchzuführen. Anlieger hatten sich beschwert, zu Stoßzeiten kaum noch von ihren Grundstücken auf die Bobinger Straße einbiegen zu können.Nach diesen Ausführungen meldeten sich im Pfarrheim die Inninger zu Wort. Die Fragen und Anregungen überschlugen sich förmlich. So wurde unter anderen eine Querungshilfe an der Bergheimer Straße gefordert. Dazu meinte Weber: „Das müssten schon mehrere Querungshilfen sein, was aber zu Problemen führt, da eine damit verbundene alternierende Tempo 50- beziehungsweise Tempo 30-Beschilderung polizeilich schlecht kontrollierbar ist.“ Sein Vorschlag lautete deshalb, den Grünstreifen auf der Südseite für den Bau eines Gehwegs zu nutzen. Die Bergheimer Straße müsse dann nicht mehr überquert werden.In der Oktavianstraße bleibt es bei Rechts vor LinksDes Weiteren wiesen Anwohner der Oktavianstraße auf die dortige enge Parksituation hin, die eine Durchfahrt erschwere. Außerdem forderten sie die Vorfahrt für die Oktavianstraße auf Höhe der Leitenbergstraße. Dort komme es immer wieder zu Problemen, weil die Vorfahrt nicht eindeutig geregelt sei. Weber widersprach. Laut Polizei gelte eindeutig Rechts vor Links. Würde man diese Regelung zugunsten der Oktavianstraße ändern, würde sich die Geschwindigkeit der Fahrzeuge, die die Oktavianstraße befahren, deutlich erhöhen, lautete sein Argument.Apropos Geschwindigkeit: Die ist nach Meinung vieler Inninger unter anderem in der Hohen-staufenstraße zu hoch. Weber stimmte dem nur bezüglich einer Fahrtrichtung zu und schlug den Einbau von Schikanen vor. Zunächst wolle aber die Polizei dort stärker kontrollieren, fügte er hinzu. Eine Ortsumgehungsstraße als große Lösung„Wenn also all die kleinen Lösungen nicht funktionieren, muss man eben den großen Wurf wagen“, sagte schließlich Regina Stuber-Schneider und brachte damit das Gespräch auf die Bobinger Straße zurück. Gemeint sind damit größere Ortsumgehungsstraßen wie eine nördliche Auffahrt von Bobingen auf die B17, die – nach Kenntnisstand der CSU-Ortsvorsitzenden – von Bobingen befürwortet, bislang aber von Königsbrunn abgelehnt wird. Regina Stuber-Schneider will nun, wie sie ankündigte, „Augsburg mit ins Boot holen“. Eine andere Möglichkeit ist, den Verkehr, der aus Göggingen kommt, durch eine Umgehungsstraße vor Inningen abzufangen. „Diese Maßnahme ist zu überlegen, zumal das neue Baugebiet in Göggingen wie auch Messe und Stadion das Verkehrsaufkommen in Inningen sicherlich erhöhen“, sagte die CSU-Ortsvorsitzende. Entsprechende Pläne seitens der Stadt Augsburg gibt es laut Weber allerdings noch nicht. Zudem ist mit der Gegenwehr von Landwirten zu rechnen, die durch den Wegfall von Flächen und die Zerteilung von Feldern um ihre Existenz fürchten. Ein erster Einspruch war bereits im Pfarrheim zu hören.  Daniela Ziegler