Orientalische Bewegungskünstler öffneten die Pforten zum Morgenland
Leuchtende Schleier, zeremonielle Feuerakrobatik, mystische Klänge aus 1001 Nacht – das Tanzduo Ta’Mima hat im Bürgersaal die Pforten zum Orient geöffnet und mit der Show „Ägypten, wo alles begann…“ eine aufregende Zeitreise in das Land der Pharaonen präsentiert. Nicht nur die hypnotisierenden Klanglinien versprühten einen magischen Hauch von morgenländischem Ambiente, sondern auch visuell offenbarte sich das Spektakel als regelrechter Augenschmaus: anmutige Fackelprozessionen, grazile Bauchtanzkünste, exotische Kostüme, die auf der dunklen Bühne geheimnisvoll zu leuchten begannen. Der Bogen des Showprogramms reichte dabei von traditionellen Folkloretänzen über kunstvolle Ballettakrobatik bis hin zum modernen „Tribal Fusion“-Tanz, der puppengleiche Bewegungsformen und futuristische Elemente spielerisch in sich vereint. Zahlreiche Gastauftritte sorgten für ein facettenreiches und äußerst kurzweiliges Abendprogramm: Bewegungskünstlerin Maya aus Ulm verschrieb sich in einer Hommage an Königin Hatschepsut der faszinierenden Macht des Feuers, eine Münchner Projektgruppe ließ in arabischen Gruppentänzen die exotische Damenwelt von 1001 Nacht wieder auferstehen. Doch auch die männliche Mannigfaltigkeit verwandelte sich bei dem sinnlichen Orientspektakel zu einem wahren Kunstgenuss, so ließ der Ägypter Mohamed Zaki seine Fingerkuppen so rasant über Bongos und Backen rasen, dass die Ohren kaum mehr diesen ungewohnten Trommelklängen folgen konnten. Ebenfalls von den fernen Ufern des Nils stammt Ayman Etlah, ein tanzender Derwisch der Extraklasse. Während seiner hypnotisierenden Endlosdrehungen wechselte er Kleider und Instrumente, verband Trancezustände mit Tanzfiguren und verwandelte sich am Ende mittels hunderter elektrischer Lämpchen zu einem spektakulären menschlichen Jahrmarktskarussell. Nwarin Gad aus Kairo schließlich präsentierte eine originelle Melange aus Bodenballett, Flugakrobatik und humorvoll improvisierten Tanzeinlagen. Ta’Mimas Orientspektakel offenbarte sich letztendlich als ein faszinierendes Gesamtgemälde aus Klängen, Farben und Figuren, wobei gerade die Zusammenstellung der unterschiedlichen Tanzrichtungen für eine angenehm abwechslungsreiche Note sorgte. Text/Bilder: Thomas Hack