Tier & Wir: Das rote Auge
Rote Augen bei unseren Haustieren weist auf eine Augenentzündung hin, die eine Reihe verschiedener Gründe habe kann.
Die Palette reicht von der einfachen Bindehautentzündung bis zur schweren Erkrankung wie dem grünen Star.
Was dabei für uns sichtbar rot erscheint, ist fast immer die mehr oder weniger stark entzündete und verdickte Bindehaut. Nur in seltenen Fällen wie z. B. nach einem Unfall kann es zu einer Blutung ins Auge kommen.
Die Bindehaut bei den Haustieren ist normalerweise kaum zu sehen. Erst wenn die Entzündung stark genug ist, wird sie nach außen sichtbar, wobei oft auch Tränenfluss dabei ist.
In vielen Fällen ist die Bindehautentzündung nur ein Begleitsymptom d. h. die eigentliche Ursache liegt woanders.
Es kommen beispielsweise in Frage:
ein Fremdkörper eine Bakterien- oder Virusinfektion, sehr selten eine Pilzinfektion
eine Allergie eine Druckerhöhung (grüner Star) ein zu trockenes Auge mangels Tränenflüssigkeit eine Autoimmunerkrankung.
Die zuletzt genannte Erkrankung tritt gehäuft bei Schäferhunden und Collierassen und deren Mischlingen auf. Es wird eine genetische Disposition d. h. erhebliche Veranlagung angenommen; UV-Strahlung spielt dabei eine wesentliche Rolle und kann die Krankheit aktivieren.
Man vermutet, dass die Ursache im entgleisten Abwehrsystem des eigenen Körpers liegt. Betroffen sind Bindehaut, Nickhaut (das ist eine zusätzliche Bindehautfalte bei den Tieren) und Hornhaut, die je nach Stadium von grauspeckigem bis rosarotem Gewebe auf der Hornhaut und Pigmenteinlagerungen überzogen werden kann.
Die Augenentzündung ist auf jeden Fall behandelbar und kann unter Kontrolle gebracht werden, sie ist jedoch nicht heilbar. D. h. es bedarf einer lebenslänglichen therapie mit Minimum einmal täglicher Medikamentengabe. Rechtzeitig und regelmäßig behandelt ist die Erkrankung nicht bedrohlich für die Sehkraft des Hundes.
Als zusätzlicher Schutz und sinnvolle Ergänzung der Therapie bieten sich heute sogar eigens für die verschiedenen Hunderassen angefertigte Hundebrillen an. Und das ist kein Scherz.