Swingende Dampferfahrt durch die Südstaaten: Die Jazzware Company heizte mit groovigen Rhythmen im Stadtberger Bürgersaal ein
Wenn die traditionsreiche Jazzware Company im Stadtberger Bürgersaal aufmarschiert, ist grundsätzlich gute Laune angesagt. Und das monumentale Abbild eines leuchtenden Raddampfers im Hintergrund zeigte sogleich, wohin die musikalische Reise diesmal gehen sollte: in die südlichen Gefilde der USA mit ihren unverkennbaren Rhythmen aus Latin, Jazz und Swing. Mit goldenen Instrumenten bewaffnet präsentierten die sechs smarten Herren einen bunten Liederbogen, der sich den Mississippi entlang von St. Louis bis ins schummrige New Orleans im tiefen Süden erstreckte. Fetziger Dixie wechselte sich spielerisch ab mit schwelgendem Blues, wobei Posaune, Klarinette und Trompete nicht nur einmal in einem packenden Duell gegeneinander angetreten sind. Wehmütig erzählte das Saxofon von den alten Zeitepochen, rebellisch rollten die Finger über die Klaviertastatur. Die verrauchte Stimme von Sänger Jazzy James machte den Sound der Combo schließlich rundum perfekt. Die musikalischen Perlen aus der unvergesslichen Jazz-Ära wurden dabei stimmungsvoll mit den unterschiedlichen Einblendungen auf der Bühnenleinwand untermalt: gefräßige Mississippi-Alligatoren, schrille Straßenparaden und amerikanische Barbecue-Szenen ließen den Saal in einem abwechslungsreichen Ambiente erstrahlen. Moderator Bernhard Schulz führte mit spritzigen Anekdoten durch das Konzert und überraschte die Gäste immer wieder mit skurrilen Geschichten aus dem Leben der großen Jazz-Giganten. Als Jazzy James schließlich gesanglich zur Hochform auflief, war die Stimmung im Saal an einem Siedepunkt angelangt. Da war es nur noch recht und passend, dass der Abend mit dem romantischen „Wonderful World“ seinen Ausgang nahm – und mit Standing Ovations seitens der Gäste belohnt wurde!
Text: Thomas Hack / Bild: Daniela Ziegler