Auch in diesen unruhigen Zeiten: Persönlichkeitsbildung, Wettbewerbe, Mobbingprävention, Singen für Senioren, Pakete packen für die Kinder aus der Ukraine, Erziehung zur ökologischen Nachhaltigkeit, Verhalten in der digitalen Welt und und und … das Stetten ist mehr als reine Wissensvermittlung – und der Spaß kommt dabei garantiert auch nicht zu kurz.
In der Unterstufe ist es unser Ziel, dass sich die Schülerinnen schnell in eine starke Klassengemeinschaft einfinden können. Dazu fahren sie früh ins Schullandheim: Dort und in der Zeit bis Weihnachten werden Elemente aus dem Projekt „Lions Quest – Erwachsen werden“ praxisorientiert umgesetzt, um das Miteinander der Kinder zu stärken. Klassenfreundinnen aus den 9. Klassen helfen außerdem den fünften Klassen, sich schnell zurechtzufinden – und nebenbei haben die Kinder gleich echte Freundinnen gewonnen! Weitere Projekte wie die Mobbingprävention durch „Die Brücke e.V.“ sollen helfen, Mobbing und Cybermobbing gar nicht erst aufkommen zu lassen und Schülerinnen der Oberstufe und Medienscouts informieren die Jüngeren als Expertinnen über die Gefahren im Netz.
Eventuelle Lücken, die in der Zeit der Pandemie entstanden sind, fangen wir durch die Individualisierung innerhalb des Unterrichtsbetriebs auf. Dabei unterstützen Studierende die Lehrkräfte und helfen Schülerinnen, Lücken effektiv zu schließen. Nachmittags bietet sich der Unterstufe dann im Rahmen der offenen Ganztagsschule die Möglichkeit, Inhalte weiter zu vertiefen – aber auch wieder mit Gleichaltrigen zu spielen, zu backen, zu diskutieren und vieles mehr.
Abgesehen von Themen, die unsere Schülerinnen unmittelbar in der Schule betreffen, sind wir konfrontiert mit einer Vielzahl von gesellschaftspolitischen Themen: die Nachrichten über den Krieg in der Ukraine und die Entwicklung unseres Klimas standen im letzten Jahr im Mittelpunkt. Wir geben diesen Themen Raum durch Projekttage, Wahlkurse und durch aktives Handeln an unserer Schule. Seit Beginn des Schuljahres werden am Stetten 18 Jugendliche in einer sogenannten Brückenklasse unterrichtet, um ihnen die Möglichkeit zu geben, die deutsche Sprache zu lernen und im deutschen Schulsystem anzukommen. Zudem nehmen diese am Vormittag in regulären Klassen am Unterricht teil, wodurch unsere Schülerinnen die Möglichkeit haben, Kontakt zu Jugendlichen aus der Ukraine zu knüpfen und sich auszutauschen.
Um das Bewusstsein für unsere Umwelt zu stärken, war letztes Jahr das Thema „ökologische Nachhaltigkeit“ Ziel des Schulentwicklungsteams. Zahlreiche Projekte haben dabei Ergebnisse hervorgebracht, auf die wir als Schulfamilie stolz sind: zu nennen wären dabei Plastikfasten, die Entwicklung eines dreigliedrigen Müllkonzepts, Kleidertauschbörsen und ein Büchertauschregal, in dem so mancher Bücherwurm bereits fündig geworden ist. Zudem werden Wasserzapfsäulen im Schulhaus installiert, damit die Schülerinnen sich immer mit frischem, ungesprudeltem Trinkwasser erfrischen können. Auch beim Projekt Stadtradeln waren wir wieder aktiv und entlang der Laufbahn wurde eine Wildblumenwiese angelegt, die der Biodiversität auf unserem Campus dienen soll. Unser Projekttag zum Thema „Nachhaltigkeit“ rundete das Thema ab und die Schülerinnen positionierten sich nochmals in unterschiedlichsten Projekten, Vorträgen, Filmen, Aktivitäten und Workshops zum Thema und dessen unmittelbarer Bedeutung. Mit Erfolg: unserem Stetten wurde der Titel „Umweltschule in Europa/Internationale Nachhaltigkeitsschule“ verliehen – das entsprechende Banner hissten die Schülerinnen natürlich stolz in unserer Schulaula.
Für den internationalen Austausch darf eines natürlich nicht fehlen: unsere Schülerinnen erlernen am Stetten eine Vielzahl an Sprachen und erarbeiten sich ein sehr breites Wissen im gesellschaftspolitischen und naturwissenschaftlichen Bereich. Auch die Digitalisierung haben wir im Blick und legen Wert darauf, unsere Schülerinnen in diesem Bereich zu fördern: In Planung sind deshalb ein Raum als digitale Lernlandschaft, um z.B. Trailer oder Lernvideos zu drehen und auch E-Screens sollen die Tafeln am Stetten zeitnah zukunftsorientiert ersetzen. Außerdem werden wir weiterhin eine Vielzahl an Projekten an unserer Schule durchführen, die den Blick darauf richten, unseren Schülerinnen für das Leben nach der Schule ein Bewusstsein für sich und ihre Umwelt mitzugeben. Wir sehen unseren Auftrag darin, junge Mädchen zu selbstbewussten jungen Frauen zu erziehen, die sich ihrer Stärken bewusst sind und Verantwortung für sich und andere übernehmen – zu starken Frauen, die unsere Zukunft prägen werden.
Silke Stöcker und Valentin Magg