Pünktlich um 7.16 Uhr startete der TGV am Augsburger Hauptbahnhof nach Paris.
Mit dabei waren 10 Jugendliche des PaVe, im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, die sich für den Jugendaustausch angemeldet hatten und bei Gastfamilien untergebracht werden konnten. Die Verantwortlichen in Brie für die „Relations Internationales“ um Chantal Louise-Adèle und Céline Guyon hatten sich im Vorfeld schwergetan, genügend Gastfamilien zu finden, da zeitgleich einige französische Jugendliche an einem anderen Austausch über ihre Schule teilnahmen. Wie in den letzten Jahren organisierten die Franzosen ein abwechslungsreiches Wochenprogramm.
Nach dem Tag in den Familien am Sonntag, ging es bereits am Montag nach Paris. Erstes Ziel war die 2018 eröffnete „Werkstatt der Lichter“ (l’Atelier des Lumièries). In dem großen Saal tauchte man mit musikalischer Umrahmung in Van Goghs Bilderwelt ein. Es wurde auf anschauliche Weise die Entwicklung von Van Gogh’s Malkunst gezeigt. Danach ging es auf eine bildgewaltige Reise durch die japanische Kunst. Zum Abschluss wurde eine zeitgenössische Bilderreflektion „Verse“ von Thomas Vanz gezeigt. Nach diesen gewaltigen Eindrücken ging es über die Gärten am Louvre vorbei auf die Île de la Cité, auf der die Kirche „Notre Dame“ steht. Damit waren die Stadtberger Jugendlichen eine der letzten Touristen, die Notre Dame noch so, wie sie war, gesehen hatten. Als am Abend in allen Medien über den Brand berichtet wurde, konnte man es anfangs gar nicht glauben, was hier gezeigt wurde. Im Nachhinein waren vor allem die PaVe-Betreuerinnen, Susanne Empl und Gabi Nießner froh, rechtzeitig vor dem Unglück wieder nach Brie zurückgefahren zu sein. Der 1. Bürgermeister Jean Laviolettte ließ es sich nicht nehmen, die Jugendlichen im Rathaus zu empfangen. Mit dabei waren zahlreiche weitere Bürgermeister, Stadträte, so wie die französischen Organisatorinnen Chantal Louise-Adèle und Céline Guyon. Wie jedes Jahr überbrachte die 1. Vorsitzende des PaVe, Astrid Flagner herzliche Grüße aus Stadtbergen und bedankte sich für die langjährige gute Zusammenarbeit auch beim Jugendaustausch.
Am Dienstag fuhren die Jugendlichen mit ihren Betreuern zum Schloss Vaux-le-Vicomte. Mit Audio-Guides wurden die Räume des Schlosses erkundet. Der großartig angelegte Schlosspark konnte nicht besichtigt werden, da es gerade zu dieser Zeit in Strömen regnete.
Eigentlich sollte es zum Klettern auf Felsen in der Nähe von Schloss Fontainebleau gehen. Wegen dem schlechten Wetter wurde kurzerhand das Nachmittagsprogramm vom Mittwoch getauscht und es ging zum Shoppen ins Einkaufszentrum. Der nächste Tag startete mit dem Besuch einer traditionellen Käserei. Nach Anlegen der Schutzkleidung ging es von der Melkmaschine in die Verarbeitungshalle. Der Familienbetrieb stellt Butter, Streichkäse und Hartkäse her. Die Jugendlichen durften selbst Butter schütteln. In der Käserei wird viel Wert auf artgerechte Tierhaltung gelegt. Die Kühe haben alle Namen und sind neun Monate im Jahr auf der Weide. Nachmittags ging es dann zum Felsklettergarten. Der erste Eindruck war: „Hm sind ja gar nicht so große Felsen“. Es stellte sich aber schnell heraus, dass die Hilfe des erfahrenen Guides, doch notwendig war, um den richtigen Weg auf die Felsen zu finden. Immer wieder zeigte er – wo findet man mit den Händen Halt, – wie müssen die Füße gesetzt werden, damit man nicht wie ein „Sack“ abstürzt. Mit Unterstützung des ganzen Teams gelang es dann Jedem aus der Gruppe auf die Felsen zu klettern.
Donnerstag stand dann der Besuch des „Asterix Parks“ auf dem Programm. Die Wagemutigen fuhren die großen Achterbahnen und Wasserbahnen. Die Anderen gingen es gemütlich an und besuchten z. B. das neue 4D Kino oder eine der angebotenen Shows.
Freitags ging es nochmals in die Hauptstadt Paris. Zuerst wurden die 284 Stufen bezwungen, um die Aussicht über ganz Paris auf dem Triumphbogen genießen zu können. Zur Mittagspause fuhr man zum „Trocadero“ einem Plateau gegenüber vom Eiffelturm. Von hier bietet sich der beste Blick auf den Eiffelturm. Im Anschluss erkundeten die Jugendlichen die Shops rund um das Einkaufszentrum „Les Halles“ und dem Kunst- und Kulturzentrum „Centre Pompidou“.
Zurück in Brie konnten beim gemeinsamen Abschlussabend im Jugendzentrum die französischen und deutschen Jugendlichen sich beim Tischtennis oder einfach beim „Chillen“ austauschen. Auch unter den Gastfamilien und Verantwortlichen fanden interessante Gespräche statt. Am nächsten Tag ging es, nach dem tränenreichen Abschied von den Gastfamilien, zuerst mit dem Bus nach Paris und von dort wieder mit dem TGV nach Hause. Die Jugendbegegnungen werden vom Deutsch-Französischem Jugendwerk „djw“ gefördert und können deshalb vergleichsweise günstig realisiert werden.
Gegenbesuch der französischen Jugendlichen im Sommer
In der ersten Sommerferienwoche vom 27. 7. bis 3. 8. findet der Jugendaustausch in Stadtbergen statt. Neben den französischen Jugendlichen und den bereits in Brie dabei gewesenen Stadtberger Jugendlichen können sich gerne weitere Jugendliche anmelden. Es ist eine gute Gelegenheit, erstmals die französische Sprache anzuwenden. Wer Interesse hat an der Jugendwoche teilzunehmen, die in Kooperation mit dem Ferienprogramm der Stadt Stadtbergen stattfindet, kann sich beim PaVe Vorstandsteam melden.
Anmeldeformulare, ein erstes Programm für die Jugendwoche in Stadtbergen, sowie allgemeine Informationen zu den drei Städtepartnerschaften der Stadt Stadtbergen und/oder zu den Programmen für Erwachsene und Jugendliche des Partnerschaftsvereins Stadtbergen e. V., finden Sie auf der Homepage www.pave-stadtbergen.de oder beim Vorstand unter Mail pave@stadtbergen.de bzw. an der Rathaus-Infothek oder unter Telefon 0821 / 24 38 – 164.
Text: Gabi Nießner