Sommerkonzert des Chors von St. Paul
Es ist inzwischen eine schöne Tradition, dass der Chor der evangelischen Kirche St. Paul ein Sommerkonzert gibt.
Schon vor dem ersten Lied hörte man erwartungsvolle Stimmen aus dem Publikum: „Letztes Jahr war es so schön, das wird bestimmt wieder ganz toll.“ In diesem Jahr gab es sogar zwei Aufführungstermine, einmal in der Kirche St. Paul in Pfersee und einmal in der St. Thomas Chapel in Kriegshaber.
Die Zuhörer wurden nicht enttäuscht. Nahezu meisterhaft präsentierte der Chor unter der Leitung von Clara Suckart ein abwechslungsreiches Programm aus Liedern der unterschiedlichsten Epochen in deutscher, englischer und lateinischer Sprache. Mal besinnlich, mal mit Augenzwinkern, mit viel Emotion, schwungvoll oder getragen. So erklang im Lauf der musikalischen Stunde nach und nach die gesamte Farbpalette des Lebens, die diesem besonderen Konzert seinen Namen gab. Viel Liebe wurde wieder in das überspannende Motto („Klangfarben des Lebens“) gesteckt.
Besonders bewegend wirkte schon der Beginn, als sich für die Zuhörer völlig überraschend ein Raumklang aus ihren Reihen entwickelte. Chormitglieder hatten sich unters Publikum gemischt und von dort aus zu singen begonnen. Besondere Momente dieser Art gab es immer wieder, bis schließlich der Aufruf, dem eigenen Lebensrhythmus nachzuspüren („Feel the rhythm“), das Konzert effektvoll beendete.
Neben der beeindruckenden, teils von Clara Suckart arrangierten Chormusik durfte sich das Publikum auch an virtuos vorgetragenen Instrumentalstücken erfreuen, darunter auch Eigenkompositionen der Chorleiterin. Ein kleines Streichensemble brachte einen Satz der Cellosonate Op. 4 von Arcangelo Corelli zu Gehör. Clara Suckart und Jessica Burkhart spielten sich an zwei Klavieren mit großem Können die Bälle zu. Flügelhorn, Flöte, Schlagzeug und Percussion sorgten für die Komplettierung des musikalischen Farbspektrums.
Clara Suckart hat wieder ein wunderschönes, rundes Konzert auf die Beine gestellt, dessen Botschaft sich am besten mit ihren eigenen Worten zusammenfassen lässt: „Überall in unserem Leben und Alltag begegnet uns Musik. Mal in Geräuschen, mal in Tönen erklingen rund um uns und in uns Melodien. Dabei sind sie wie Farben: bunt, matt oder leuchtend, mal harmonisch passend, mal schräg und schrill. Und sie lösen etwas in uns aus. Manche berühren uns, manche lassen uns schmunzeln, manche machen Mut und andere laden einfach zum Einstimmen ein.“
Ob Sänger, Instrumentalisten oder Chorleiterin, alle strahlten beim Musizieren eine solche Begeisterung aus, dass es für das Publikum eine wahre Freude war, den Klangfarben des Lebens zu lauschen.