Solarthermie: die unterschätzte Energiequelle Wärme frei Haus
Energie gilt als eines der Megathemen der Zukunft – bereits seit geraumer Zeit spüren wir die Auswirkungen knapper Ressourcen auf den Preis für Erdöl oder Erdgas. Erneuerbare Energien erleben folgerichtig seit mehreren Jahren einen stürmischen Aufwärtstrend. Immer mehr Menschen suchen nach Alternativen, die kostengünstig und zugleich umweltverträglich für Strom und Wärme sorgen.
In den vergangenen Jahren ist der Markt für Photovoltaik (PV) in Deutschland stürmisch gewachsen. Die Solarthermie, auch „Solarwärme“ genannt, gewinnt dagegen schon seit über zehn Jahren ständig an Bedeutung. Die installierte Leistung der thermischen Anlagen ist bei geringerer Fläche deutlich höher, und auch mit Blick auf den Klimaschutz gibt es wesentliche Vorteile: Bezogen auf die Fläche spart ein Solarkollektor zur Wärmeerzeugung in Relation zu einer vergleichbaren PV-Anlage etwa das Doppelte an Kohlenstoffdioxid CO2 ein. Die Dauer des täglichen Sonnenscheins ist wichtig, aber nicht entscheidend. Auch in Deutschland ist die Strahlung mehr als ausreichend, um eine thermische Solaranlage effizient zu betreiben. Im Mittel 60 Prozent des jährlichen Energiebedarfs zur Bereitung von Warmwasser lassen sich auf diese Weise decken. Anlagen zur Heizungsunterstützung sparen je nach Größe und Auslegung ein Mehrfaches ein.
Der technisch einfachste Einstieg in die Solarwärme ist eine Anlage mit zwei Kollektoren und einem Trinkwasserspeicher mit
300 Liter Inhalt. Dieses System reicht aus, um den jährlichen Warmwasserbedarf eines vierköpfigen Haushalts zu rund 60 Prozent zu decken. Das dahinter stehende Prinzip ist einfach: Die Sonnenenergie heizt über beschichtete Absorber eine spezielle Solarflüssigkeit im Kollektor auf. Der Solarkreislauf transportiert die erwärmte Flüssigkeit in den Warmwasserspeicher oder bei größeren Anlagen in einen Pufferspeicher. In einem Wärmetauscher wird die Energie auf das Trinkwasser übertragen und steht so für den Verbrauch zur Verfügung. Bei Heizungsanlagen werden häufig Kombispeicher eingesetzt, so dass neben dem Trinkwasser platzsparend auch das Heizungswasser erwärmt wird. Wer sich für die Nutzung der Sonnenenergie interessiert, muss sich nicht zwischen Photovoltaik oder Solarthermie entscheiden. Das Baukastensystem von Solar-Energie-Konzept ermöglicht es, PV-Module und Solarthermie-Kollektoren zu kombinieren.
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