Rohbodenstandort und „natürliche Rasenmäher“: Naturaktionstag auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz |
300 Leitershofer Schüler erleben die Deuringer Heide. An fünf Stationen lernten die Kinder die verschiedenen Biotope und ihre Entstehung kennen und wissen auch die Heimat mit ihrer Schönheit zu schätzen.Deuringen. 300 Schüler der Grundschule Leitershofen entdeckten beim ersten Naturaktionstag des Naturparkvereins im Rahmen der Bayern Tour Natur die so genannte Deuringer Heide. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Markt Stadtbergen, dem Naturschutzamt und dem Naturparkverein „Augsburg – Westliche Wälder“ in mehreren Jahren ein naturnahes Schutzgebiet. Naturparkgeschäftsführer Werner Platteder begrüßte die interessierten Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse, die an fünf Stationen in dem zehn Hektar großen Gelände, die entstandenen Biotope unter fachlicher Leitung „erkunden“ konnten. Er erläuterte, dass anhand der einzelnen Stationen auf dem Standortübungsplatz die Abhängigkeit verschiedener Lebensraumtypen von Pflege und Bewirtschaftung dargestellt werden soll. Damit soll Verständnis für die Notwendigkeit der Landschaftspflege vermittelt werden, die Teilnehmer sollen die einzelnen Arten kennen lernen und das Interesse für die Erhaltung geweckt werden. An der Abfolge Wald, Rohbodenstandort, Verbuschte Fläche, Teich und Beweidung wird im Rahmen der Möglichkeit aufgezeigt, wie sich Lebensräume in unserer Klimazone natürlich entwickeln und wie einzelne Entwicklungsstadien und Lebensraumtypen durch Pflege und Bewirtschaftung erhalten werden können.Förster Bernd Wittmann vom Amt für Landwirtschaft und Forsten erklärte den Schülern an der Station „Wiederbewaldung“ warum und wie der Wald entsteht und stellte die ökologische Wertigkeit zur Diskussion.Das Ausgangsstadium der natürlichen Entwicklung mit Hinweisen auf die erdgeschichtlichen Prozesse stellte Friedrich Frank vom Naturwissenschaftlichen Verein beim „Rohbodenstandort“ in den Mittelpunkt. Er erläuterte die Herstellung des Rohbodens, indem dieser mit Schubraupen abgeschoben wird, bis der nackte Boden da ist und sich später eine Vielzahl von Blumen ansiedeln. „Verbuschung und Entbuschung“ demonstrierten mit Motorsäge und Freischneidegerät eindrucksvoll Alfred Fuchs und Christian Fendt , damit die Schafe wieder eine Fläche haben, um Gras und Nahrung zu finden. Biologe Peter Hartmann bei der Station „Teiche“ zeigte auf, wie die künstlich angelegten Teich- und Feuchtflächen sich entwickeln und welche Stellung sie im Gesamtkonzept haben. Mittlerweile haben Amphibien, Libellen. Insekten und Käfer neue Lebensräume gefunden. Das absolute „Highlight“ für die Kinder war natürlich der Besuch der Station „Beweidung“, wo Schäfer Wolfgang Frank aus Margertshausen mit seinen „natürlichen Rasenmähern“, eine abgezäunte Teilfläche der Deuringer Heide beweidet. Hier konnten die Buben und Mädchen alles rund ums Schaf und die Arbeit des Schäfers erfahren, wobei Frank die Ziele der Beweidung heraushob. So halten die Tiere den Bewuchs kurz, verhindern eine starke Verbuschung und erhöhen die Artenvielfalt des Geländes. Die Schafherde zeigte allerdings vom Besuch der Schüler wenig beeindruckt und suchte blökend das Weite….!Gruppenanmeldungen in beschränktem Umfang können unter Telefon 0821/ 3102-278 noch vereinbart werden. (stri)