Große Themenvielfalt bei Neujahrsempfang
Nein, es lag nicht am Ersten Bürgermeister Paulus Metz, dass seine Rede wesentlich länger geriet als nach eigenem Bekunden geplant. Es war wohl einfach der hohen Zahl wichtiger Ereignisse geschuldet, die im vergangenen Jahr die Stadt Stadtbergen wieder interessant, lebendig und lebenswert gemacht und sich damit einen Platz im Jahresrückblick erworben haben.
Das in Stadtbergen seit jeher gepflegte Prinzip breit angelegter Themenvielfalt und kurzweiliger Präsentation sorgte auch heuer wieder für entsprechend großes Publikum, das den Bürgersaal bis zum Rande füllte.
Mit der bezeichnende Zahl von 143 Bürgeranliegen, die 2015 aus der Bürgerschaft an ihn herangetragen wurden begann Metz seinen multimedialen Vortrag vor großer Leinwand.
Er berichtete, dass sich Stadtbergen weiterhin „Fairtrade-Town“ nennen dürfe, dass Landwirtschaftamt und –Schule vorerst bleiben werden und das Stadtbergener Sanitätshaus Ganter einen Forschungsauftrag der Bundesregierung erhalten habe.
Auf den ersten Rollator-Führerschein in Bayern könne die Stadt ebenso stolz sein wie auf die vielen Ehrenamtlichen im Bereich Feuerwehr, Wasserwacht, der Tafel, verschiedener Selbsthilfegruppen und bei der Betreuung von Immigranten.
„Wir schaffen das“?
Natürlich kam Metz nicht vorbei am Thema Zuwanderer und deren Inanspruchnahme unserer Sozialleistungen. „Mit diesem Satz mag die Kanzlerin die Grenzöffnung durchsetzten können aber der Beweis, dass die derzeitige Zuwanderungspolitik zu schaffen sei, kann damit leider nicht erbracht werden“, stellte er fest, und auch „dass es künftig Wertekonflikte geben wird …“
Was künftig in Stadtbergen stattfinden wird, auch das nahm großen Raum ein im Vortrag des Bürgermeisters und fand großes Interesse beim Publikum: unter anderem Abbruch der Osterfeldhalle, Bebauungsplan für den Leitershofner Osten, Straßensanierung in Deuringen, große Verkehrszählung mit Befragung in ganz Stadtbergen. Und fraglich ist auch: Wird uns die Linie 5 den Verkehrskollaps bescheren? Steigen die Basketballer in die 2. Bundesliga auf? Kommt es zum Bürgerbegehren wegen des neuen Gewerbegebietes?
Zum Abschluss des Neujahrsempfangs verlieh Paulus Metz namens des gesamten Stadtrates dem langjährigen Bürgermeister von Olbernhau (jetzt im Ruhestand) das Ehrenbürgerrecht – die höchste Auszeichnung, die die Stadt vergeben kann. Sie würdigt damit das Engagement von Steffen Laub um die Partnerschaft der beiden Städte Stadtbergen und Olbernhau, für die er sich auch privat immer wieder eingebracht hat.