Martin Hilbich wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt
Ende Juli hatte die CSU Pfersee alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einem gemütlichen Beisammensein an der Kulperhütte eingeladen, um über lokale und bundespolitische Themen zu diskutieren.
Der CSU Ortsvorsitzende Bernd Zitzelsberger begrüßte zunächst die beiden Ehrengäste: Den CSU Bundestagsabgeordneten Dr. Volker Ullrich und Herrn Martin Hilbich, den er für seine 50-jährige Mitgliedschaft in der CSU Pfersee ehrte, sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, darunter auch eine junge Familie mit ihrem Nachwuchs. Herr Hilblich war nach dem zweiten Weltkrieg aus Schlesien mit seiner Familie nach Deutschland vertrieben worden. Später, 1965 kam er über den damaligen CSU Bürgermeister (und Fachhochschulprofessor) Leo Fischer zur CSU. Von Zitzelsberger darauf angesprochen, dass er bereits deutlich vor Veranstaltungsbeginn gekommen war, antwortete Hilbich: „Ich bin eben ein alter Preuße!“ und da sei Pünktlichkeit auch wichtig.
Bernd Zitzelsberger eröffnete den politischen Feierabend mit den Worten: „Ich freue mich ganz besonders, dass mit Dr. Volker Ullrich ein hochkarätiger Bundespolitiker zu Gast ist und auch zu vielen aktuellen bundespolitischen Themen Rede und Antwort stehen kann und wird. Themen gibt es ja derzeit viele: Die großen Flüchtlingsströme mit den vielen Menschen, die sich in Deutschland um Asyl bewerben, einschließlich der Fragen, wie gehen wir mit diesen Menschen im Rahmen der Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa um, einer Situation, die nicht nur die vielen Freiwilligen, sondern auch die Beamten beispielsweise bei der Regierung von Schwaben vor enorme Herausforderungen stellt. Darüber hinaus wird sicher auch das Thema Währungsstabilität und Griechenland interessieren und andere bundes- und weltpolitische Themen.“ mutmaßte Zitzelsberger und er sollte Recht behalten. „Die lokalen Themen: Hochwasserschutz und teilweise Renaturierung der Wertach möchte ich nur kurz erwähnen und freue mich, dass Frau Dr. Elke Hertig vom Institut für Geographie der Universität Augsburg heute zu Gast ist“. Daraufhin übergab er an Dr. Hertig, die kurz und prägnant die wesentlichen Elemente von Wertach vital II erläuterte, nicht nur den Hochwasserschutz durch die erhöhten Deiche, die nun einem hundertjährlichen Hochwasser standhalten, sondern auch die damit verbundene Stabilisierung der Flusssohle durch das eingebrachte offene Deckwerk und der gestiegene Freizeitwert seinen wichtige und sichtbare Punkte.
Darüber hinaus dankte Zitzelsberger seinen Vorgängern im Amt, Rüdiger Dorsch, Jens-Holger Ziegler und Altstadtrat Karl Linse sowie deren Vorstandsmitgliedern für ihr nimmermüdes jahrelanges Engagement für den Lärmschutz. Zitzelsberger: „Ich war vor etwa acht Jahren persönlich im Stadtplanungsamt, wo mir mitgeteilt wurde, dass eine etwa anderthalb Meter hohe Lärmschutzwand geplant sei und schon damals gesagt, dass diese viel zu niedrig sei und praktisch nichts bringe. Nun bekommen wir eine bis zu fünf Meter hohe Lärmschutzwand, die – obwohl sie erst gut zur Hälfe fertiggestellt und noch im Bau ist, bereits spürbar zum Schutz der Wohngebiete beiträgt.“ Zitzelsberger ergänzte: „Diesen Erfolg kann sich die CSU Pfersee mit auf ihre Fahne schreiben. Davon profitieren nicht nur das Wohngebiet Sheridan, sondern auch die Adalbert-Stifter-Siedlung und Teile der Uhlandwiesen.“
Nach seinen einleitenden Worten „Man kann über alles sprechen, nur nicht über zehn Minuten“ übergab der CSU Ortsvorsitzende Bernd Zitzelsberger an Dr. Volker Ullrich, der jedoch an die zahlreichen Gäste appellierte, einfach Fragen an ihn zu stellen und zu diskutieren. Im Rahmen der lebhaften und facettenreichen Diskussion wurde vor allem über die Situation Griechenlands, das Verhältnis von Europäischer Union und NATO zu Russland, dessen illegale völkerrechtswidrige Landnahme auf der Krim und die Frage, was die NATO wohl machen werde, wenn Russland nach Estland einmarschiere. Zitzelsberger und Ullrich verglichen die heutige Situation übereinstimmend mit der Situation Anfang der neunziger Jahre in Jugoslawien, wo serbische Streitkräfte ausgerückt waren und ein langer Krieg tobte.
Zu der vorgeschlagenen ICE-Neubaustrecke zwischen Augsburg und Ulm erklärte Dr. Ullrich, dass verabredet war, zunächst das Ergebnis der Prüfung abzuwarten und nicht sich voreilig auf eine kleine Lösung mit nur einem dritten Gleis – das womöglich gar keine Chance auf Realisierung habe – festzulegen. Leider haben sich auch CSU-Politiker aus dem Landkreis an diese Absprache nicht gehalten. Aus Sicht von Zitzelsberger ist es wichtig, dass die Fahrzeit zwischen Augsburg und Ulm auch im Bereich von unter 30 Minuten liegt, weil die Bahn im kommenden Jahrzehnt den integralen Taktfahrplan realisieren muss. Hierzu müssen die Reisezeiten jeweils einschließlich Umsteige-/Haltezeit jeweils 30, 60 oder 90 Minuten von Bahnhof zu Bahnhof betragen. „Nur mit einem dritten Gleis und ohne Kapazitäts- und Geschwindigkeitserhöhung ist dieses Ziel zwischen Augsburg und Ulm nicht zu schaffen“, so Zitzelsberger.
Die Anwesenheit seiner Co-Ortsvorsitzenden, Rolf Schnell aus Kriegshaber und Oliver Heim aus Inningen, aber auch der gut zwanzig weiteren Gäste war für den CSU Ortsvorsitzenden sowohl ein Zeichen der Stadtteil übergreifenden Verbundenheit der CSU als auch des Interesses an dieser Art und Form über Politik zu reden. Auch Dr. Volker Ullrich war begeistert: „Das können wir in dieser Form gerne regelmäßig tun – spätestens im Oktober wieder!“ Zitzelsberger freute sich mit den anwesenden Vorstandsmitgliedern über die gelungene Veranstaltung und den erneuten Besuch von Dr. Ullrich im Herbst.
Text: pm CSU/ Bilder: Gunnar Olms