„Vor- und Nachname des Bayerischen Ministerpräsidenten kennen Sie wahrscheinlich – und die des schwäbischen Bezirkstagspräsidenten?“
Mit dieser eher rhetorischen Frage begann Daniela Busse, eine der 36 Angehörigen des Bezirkstags ihre Darstellung von den Aufgaben und der Arbeit des Gremiums, das, wie sie feststellte, in weiten Kreisen der Bevölkerung relativ unbekannt sei.
Auf Einladung der FDP Augsburg war sie aus Kempten gekommen, wo sie auch stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende ist.
Einen Grund für den geringen Bekanntheitsgrad des Bezirkstages sieht Daniela Busse auch darin, dass er kein gesetzgebendes Gremium ist. „Gleichwohl verwalten wir durchaus einen nennnenswerten Haushalt, so im Jahr 860 Mio. Euro, für 2020 werden es 925 Mio. sein.“ Diese Mittel fließen in die einzelnen Aufgabenbereiche; der Bezirk ist überörtlicher Träger der Sozialhilfe, leistet Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen, ist zuständig für die Bezirkskrankenhäuser, kümmert sich um Heimatpflege, Gewässer- und Umweltschutz.
Im Anschluss an ihren halbstündigen Vortrag stand Daniela Busse dem Publikum noch für Fragen zur Verfügung, bevor FDP-OB-Kandidat Lars Vollmar unter anderem aus der Bürgerversammlung im Rathaus berichtete, bei der eine Allianz von Grünen und anderen Autogegnern quasi „im Namen aller Bürger Augsburgs“ eine autofreie Innenstand gefordert habe, etwas, womit sich nun innerhalb von drei Monaten der Stadtrat befassen müsse. Ein Vorschlag, den Vollmar als völlig realitätsfern bezeichnete: „Autos verschwinden doch nicht, wenn man sie sich wegwünscht. Reduzierung des Durchgangsverkehs ja, aber doch nicht die Verhinderung der Anfahrt von Kunden zu den Innenstadtgeschäften!“
Text/Foto:Gunnar Olms
(P.S: Der Bezirkstagspräsident heißt Martin Sailer!)