Ausstellung eines Ideenwettbewerbs der Technischen Hochschule Augsburg
Das Projekt „Pfersee geDENKT“ plant ein Erinnerungszeichen für die Opfer der NS-Diktatur im Zentrum von Pfersee. Opfer waren Menschen mit jüdischer Abstammung, Krankheit, anderer politischer Meinung oder dem Mut, gegen das Naziregime zu sein. Das Zeichen soll bei der denkmalgeschützten Kirche St. Michael entstehen, deren Umgebung schon seit Jahren sanierungsbedürftig ist.
Die Initiative, unterstützt von der ErinnerungsWerkstatt und der Bürgeraktion Pfersee, konnte die Technische Hochschule Augsburg für einen Ideenwettbewerb gewinnen. Unter der Leitung von Prof. Rommel wurden 14 Vorschläge von Studierenden eingereicht, die sich auf die Gestaltung der Kirchenumgebung konzentrierten. Die prämierten Werke wurden in einer Ausstellung in der St. Michael Kirche im Februar 2024 vorgestellt und von Besuchern für ihre Vielfalt und Reflexion der Vergangenheit gelobt.
Valentina Braun erhielt einen Sonderpreis für ihren beleuchteten Pavillon „Lichtspur Memorium“, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet. Die ersten Preise gingen an Elena Weißenberger für „Denk.mal im Austausch“ und Tim Feinauer für „Tür auf!“, beide Werke laden zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein und rufen zur Unterstützung Benachteiligter auch heute auf.
Die Stadt Augsburg muss nun den Vorschlag für das Erinnerungszeichen ergänzen und die Umgebung der Kirche gestalten. Ein entsprechender Antrag aus der Bürgerversammlung am 8. April 2024 fordert die Stadtverwaltung auf, die Pläne zu überprüfen und auf die Vorschläge der Bürgeraktion Pfersee einzugehen. Damit könnten langjährige Planungen abgeschlossen und eine würdige Umgebung für das Erinnerungszeichen geschaffen werden. Im Herbst soll das Projekt erneut im Stadtrat diskutiert werden, um die Umgestaltung des Platzes vor der St. Michael Kirche voranzutreiben.
Text: Joanna Linse / Bernhard Kammerer, Fotos: Joachim Linse