Orientalische Verführungen Shaddai präsentiert tänzerische Glanzleistungen in magischer Farbenpracht
Dass die Bürgermeister aus zwei Städten einer Bauchtänzerin ihre Ehrerbietung aussprechen, kommt sicherlich nicht allzu häufig vor. Doch Shaddai ist auch alles andere als eine „gewöhnliche“ Künstlerin, wie sie im Stadtberger Bürgersaal in ihrer neuen Show „Dali goes Orient“ in wundersamer Weise unter Beweis gestellt hat.Gemeinsam mit ihrem Ensemble präsentierte das Bühnentalent ein atemberaubendes Sinnesspektakel, das die Gäste mit betörenden Tänzen und berauschenden Taktschlägen in das Reich des Surrealen einlud. Farbenprächtige Choreographien entführten die begeisterten Zuschauer in eine magische Welt aus 1001 Nacht und ließen klassische Ausdrucksformen mit modernen Spielarten zu einem atmosphärisch dichten Gesamtgemälde verschmelzen. Die geschmeidigen Damen zeigten mit temperamentvoller Inbrunst, dass sich orientalische Bewegungskunst keineswegs nur auf reinen Bauchtanz reduzieren lässt. Mit sanften Akkordeonklängen floss ein französisches Flair in die Rhythmen mit ein, asiatische Gongschläge transportierten meditativere Elemente in den Raum. Düster und bedrohlich schnitten die tanzenden Säbel durch die Luft, mystisch strichen die Schleier über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Und ähnlich wie in Dalis Bildern die Uhren zerfließen, verflog auch bei dieser aufregenden Show die Zeit wie im Flug. Stadtbergens Bürgermeister Dr. Ludwig Fink ehrte Shaddai für ihre großartigen Leistungen, Augsburgs Bürgermeister Hermann Weber überreichte der Künstlerin gar eine Urkunde für ihr unglaubliches Engagement: Shaddai hat u.a. Mathematik, Physik und Orientalistik studiert, sämtliche Kompositionen und Kostüme selbst geschaffen und setzt sich seit Jahren für SOS-Kinderdörfer in Nordafrika ein.
Text: Thomas Hack/ Bilder: Daniela Ziegler