Neue Sportanlage „Messe Augsburg“? Der TVA kann Deutsche Meisterschaften in den Messehallen ausrichten |
„Wir sind heilfroh über die Möglichkeit, die Messehallen benutzen zu können – anders wäre diese Großveranstaltung für Augsburg kaum machbar gewesen“, stellt Günter Löhnert, der 1. Vorsitzende des Turnvereins Augsburg (TVA) fest. Der Verein ist nun schon zum zweiten Mal Ausrichter der Deutschen Turngruppenmeisterschaft und erwartet bis zu 3.000 Teilnehmer, die es gilt unterzubringen, zu transportiren und zu verpflegen, vor allem aber, ihnen die geeigneten Sportstätten zur Verfügung zu stellen. Die Schwimmstaffeln kämpfen in der Anton-Bezler-Schwimmhalle, Leichtathletik, Staffel und Wurfdisziplinen finden im Ernst-Lehner-Stadion (Sportanlage Süd) statt und der Orientierungslauf im Gebiet um Wellenburg. „Dreh- und Angelpunkt aber sind die Hallen 1 (Schwabenhalle) bis 3 der Messe Augsburg“, betont Löhnert, „hier sind nicht nur die Wettkämpfe, hier ist auch Sitz des Wettkampf- und Organisationsbüros.“ Mit der Ausrichtung dieser sportlichen Großveranstaltung werden sich nicht nur der TVA und die Stadt, sondern auch Augsburg als Messestandort wieder in der deutschlandweiten Wahrnehmung positionieren – etwas, das Gerhard Reiter, dem neuen Geschäftsführer der Messe durchaus ins Konzept passt. Er ist seit Anfang des Jahres im Amt und möchte zusammen mit seinem Team von 13 Mitarbeitern das Augsburger Messegelände zu einem Treffpunkt für Spezialmessen und Veranstaltungen machen. Wir sprachen mit ihm über seine diesbezüglichen Vorhaben:Südanzeiger: Herr Reiter, eine sportliche Großveranstaltung in den Messehallen ist ja ungewöhnlich – mal abgesehen von den Reitsportveranstaltungen im Rahmen der Americana. Ist das eine Ausnahme oder ein Anfang?Gerhard Reiter: Natürlich sind Sportveranstaltungen nicht das Kerngeschäft der Messegesellschaft, dafür sind die Baulichkeiten ja auch nicht konzipiert, aber Sportveranstaltungen liegen uns sehr am Herzen, vor allem wenn sie Bedeutung über Augsburg hinaus haben; dies ist auf jeden Fall förderlich für die Standortvermarktung.Südanzeiger: Die Vereinsleitung des TVA ist ja sehr glücklich über die Zusammenarbeit mit der Messe – wie kam es eigentlich dazu?Gerhard Reiter: Das Ganze war vor allem sehr kurzfristig! Wir bekamen eine entsprechende Meldung von der Stadt und nach einem Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl nahmen wir Kontakt zum Ehepaar Löhnert auf. Dabei erfuhr ich, dass die Schwabenhalle schon immer der Traum des TVA gewesen sei …Südanzeiger: So kurzfristig ein Zeitfenster freizuschaufeln, ist ja nicht die Regel. Wie steht es denn insgesamt mit der Auslastung?Gerhard Reiter: Jährlich finden auf dem Gelände run d 50 Veranstaltungen statt, 2009 wurden 3.500 Aussteller und 442.000 Besucher gezählt. Wir wollen keine Konkurrenz für München oder Nürnberg sein, sondern ergänzend wirken. Im Frühjahr und Herbst, den Hoch-Zeiten des Messewesens, hat Augsburg noch Möglichkeiten, die andernorts bereits besetzt sind. Auf jeden Fall müssen wir die Messe noch stärker auslasten.Südanzeiger: Und wie werden Sie das erreichen?Gerhard Reiter: Meine Rolle als jemand, der alle Veranstalter in Europa und darüber hinaus kennt, ist es, zu diesen Kontakte aufzunehmen und zu pflegen, und besonders Spezialmessen nach Augsburg zu holen. Dazu dienen verstärkte Marketingmaßnahmen, unter anderem ein neuer Internet-Auftritt und ein neues Design.Südanzeiger: Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Freude und Erfolg im Amt.