Musilimische Migrantinnen zwischen zwei Welten
„Muslimische Migrantinnen zwischen zwei Welten“ – unter dieser Überschrift hatte die Bezirksvorsitzende der Frauen-Union Schwaben, Staatsministerin Dr. Beate Merk zu einer Podiumsdiskussion in den Bürgersaal eingeladen.
In ihrer Begrüßung betonte sie, dass Frauen mit Migrationshintergrund in Deutschland in ganz verschiedenen Situationen leben: „Manche empfinden es als unglaubliche Bereicherung, zwei Kulturen zu kennen. Doch es gibt auch die andere Seite: Dann wenn Frauen unterdrückt werden und einer patriarchischen Macht unterliegen, wenn ihnen keine Freiräume für Selbstentfaltung bleiben, und ihr Wille immer wieder gebrochen wird, wenn nötig auch mit Gewalt“, hob die Ministerin hervor.
Auch die Stadtberger CSU-Vorsitzende und frisch gekürte Landtagskandidatin Carolina Trautner beschrieb in ihrem Grußwort die Schwierigkeiten, mit denen Migrantinnen oftmals konfrontiert sind: „Es ist spannend, fremde Kulturen im Urlaub zu erleben, aber es ist sehr schwer, wenn man in ein anderes Land kommt, um dort zu bleiben und zu leben, wenn man obendrein die Sprache nicht spricht und sich neue soziale Kontakte ebenso wie Wohnung und Arbeitsplatz suchen muss“.
Diskutieren konnte Merk mit absoluten Expertinnen im Bereich Integration: Gül Solgun-Kaps, die in der Türkei geboren ist, lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland und weiß nicht zuletzt aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen, wovon sie spricht. In ihrem Impulsreferat ging die Lehrerin und Fachbetreuerin für interkulturelle Erziehung und türkische Lehrkräfte auf die „Stolpersteine“ bei der Integration von muslimischen Frauen ein und zeigte die entscheidenden Stellschrauben auf: Sprachfähigkeit, Interesse an Schule und Bildung, die soziale und familiäre Situation und der Umgang mit Kultur und Religion. „Es gibt viele Faktoren, die über Gelingen und Misslingen von Integration entscheiden“, so Solgun-Kaps.
Beate Altmann, Rektorin an einer Grundschule und stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende in Neu-Ulm erlebt täglich hautnah, wie Mädchen mit Migrationshintergrund aufwachsen und weiß, wie sie leben, denken und fühlen. „Sie haben es oft schwerer als ihre deutschen Freundinnen“ – diese Einschätzung konnte auch Gabriele Schilder vom Stadtteilbüro Vorfeldhaus in Neu-Ulm bestätigen.
Auch wenn die Probleme vielschichtig sind: Am Ende der Diskussion war man sich in Stadtbergen einig, dass Bildung und Verständnis füreinander der Schlüssel zum Erfolg bei der Integration ist. „Wir müssen uns immer bewusst machen: Integration gelingt nur, wenn alle Seiten ihren Beitrag leisten!“, so Merk
abschließend. Ingrid Strohmayr