Im Schuljahr 2010/11 machte sich die Realschule Maria Stern auf den Weg und gab sich eine Profilergänzung: Naturwissenschaftliches Arbeiten sowie Informatik und Technik wurden fortan ausgebaut in Wahl- und Pflichtangeboten, um die Schülerinnen für diese Fächer zu interessieren. Den Ausschlag dafür gab die bayerische Wirtschaft, die das MINT-Konzept mit dem Kultusministerium als zukunftsfähiges Lehren an den bayerischen Realschulen entwickelte. Die »MINT-freundlichen Schulen« werden für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Unternehmen sowie die Öffentlichkeit durch die Ehrung sichtbar und von der Wirtschaft nicht nur anerkannt, sondern auch besonders unterstützt. Bundesweite Partner der Initiative »MINT Zukunft schaffen« zeichnen in Abstimmung mit den Landesarbeitgebervereinigungen und den Bildungswerken der Wirtschaft diejenigen Schulen aus, die bewusst MINT-Schwerpunkte setzen. Die Schulen werden auf Basis eines anspruchsvollen, standardisierten Kriterienkatalogs bewertet und durchlaufen einen bundesweit einheitlichen Bewerbungsprozess.
Fachkräfte in den sog. MINT-Berufen werden schon bald Mangelware sein. Wer jetzt seine Schülerinnen und Schüler darauf vorbereitet, hat innovative Starthilfe ins Berufsleben gegeben. „Aufgreifen müssen es die jungen Menschen natürlich selbst, wir können ihnen die Inhalte nur so anschaulich wie möglich präsentieren“, kommentiert Sabine Kreutle, Realschuldirektorin von Maria Stern, die Entscheidung, in diese Inhalte Zeit und Geld zu investieren. Für die Arbeit im MINT-Bereich wurde die Schule bereits 2012 zur MINT-freundlichen Schule zertifiziert, in diesem Schuljahr wurde die Ausweitung der Angebote und Inhalte mit einer Re-Zertifizierung belohnt. Maßgeblich sind in diesem Zusammenhang die Kooperationen mit einschlägigen Firmen sowie mit der Universität Augsburg.
MAI-Bildung heißt das aktuelle Projekt, das die Realschule Maria Stern mit Professorin Dr. Karin Aschenbrücker an der Universität Augsburg (Professur für Wirtschafts- und Berufsdidaktik), seit nunmehr drei Jahren durchführt. Das fachdidaktische Projekt Forschendes Lernen Faserverbund an der Schule zielt auf die Förderung von Bildung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich ab. In einzelnen Schritten werden über vier Schuljahre auf verschiedenen Gebieten (Chemie, Physik, Technik, berufliche Orientierung) fachliche und methodische Kompetenzen anwendungsorientiert gefördert und durch die attraktiven Lernorte an der Universität und mit modernen Medien an der Schule die Lernmotivation gesteigert. Aus diesem Grund war die Klasse 9c vor kurzem im Übungslabor der Universität Augsburg zugange. Sie sollten diesmal Prüfkörper für Carbon herstellen und auf diese Weise Einblicke in die Materialentwicklung bei Faserverbundstoffen erhalten. Ihre Schulleiterin begleitete sie dabei, „denn man muss den Geist der Zeit kennen, um die Richtung, die eine Schule einschlägt gut zu gestalten“ begründet Sabine Kreutle ihr Interesse für die neuen Technologien.
Text/Bilder: Sabine Kreutle,
Realschuldirektorin