Lärmaktionsplan in Kraft getreten
Der Lärmaktionsplan für die Stadt Augsburg ist fertig gestellt und ist in den städtischen Internetseiten unter www.laerm.augsburg.de einsehbar. Er führt überwiegend die Schwerpunkte der Lärmbelastung durch den Straßen- und Straßenbahnverkehr auf. Hauseigentümer und Mieter können überprüfen, ob ihre Gebäude einer hohen Belastung ausgesetzt sind. Zusätzlich enthält der Lärmaktionsplan Maßnahmen zur Lärmreduzierung, die zur Verbesserung der Situation der am stärksten betroffenen Bereiche beitragen sollen. „Der Lärmaktionsplan stellt durch die Kartierung der Lärmschwerpunkte und die Erarbeitung der entsprechenden Abhilfemaßnahmen ein wichtiges Instrument für kommunale Planungen dar“, erläutert Umweltreferent Rainer Schaal.Lärm ist nachweislich gesundheitsschädlich. Die Europäische Union erließ daher eine Richtlinie zur Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm, der überwiegend durch Verkehr und Industriebetriebe verursacht wird. Bereits 2007 wurde daraufhin die Lärmsituation im Stadtgebiet erfasst und in einer „strategischen Lärmkarte“ dargestellt. Der Straßenverkehr stellt hier – wie bereits erwartet – die Hauptlärmquelle dar. Außerdem startete die Stadt Augsburg 2008 eine Umfrage zum Thema Lärmminderung, an der sich rund 700 Bürgerinnen und Bürger beteiligten.Im Anschluss daran wurde der Lärmaktionsplan erstellt, der die „Lärm-Brennpunkte“ im Stadtgebiet und geeignete Maßnahmen zur deren Entlastung auflistet. Insgesamt ergaben sich im Stadtgebiet 25 Straßen – meistens handelt es sich dabei um die Hauptausfall- und Verbindungsstraßen, in denen sich Wohngebäude befinden.Einige Maßnahmen aus dem Lärmaktionsplan befinden sich mit Hilfe des Konjunkturprogramms II der Bundesregierung bereits in Umsetzung. So können zum Beispiel für Fassaden an besonders betroffenen Straßenabschnitten Fördermittel für den Einbau von Schallschutzfenstern beantragt werden. Dieses Schallschutzfensterprogramm der Stadt wurde zusätzlich sogar auf einzelne belastete Gebäude außerhalb der „Lärm-Brennpunkte“ ausgeweitet. Voraussetzung für die Berücksichtigung im Förderprogramm ist vor allem das Erreichen bestimmter Lärmpegel an der Gebäudefassade. Zuschüsse können noch bis Ende 2010 beantragt werden. Interessierte können sich beim städtischen Umweltamt informieren (An der Blauen Kappe 18, Daniel Kirchschlager,Telefon: 0821 / 324 7328).Eine weitere Maßnahme ist der Austausch des Fahrbahnbelages an drei stark belasteten Straßenabschnitten (Rote-Torwall-Str. Vor-Cobres-Str und Friedberger Str.), der zum Teil bereits abgeschlossen ist. Durch den Einbau eines lärmarmen Splittmastixasphalts können insgesamt rund 280 Anwohner sowie zwei Schulen (insgesamt 25 Klassenzimmer) bis Ende des Jahres mit einer Reduzierung der Lärmbelastung rechnen.Die Lärmaktionsplanung ist jedoch nicht abgeschlossen. Vielmehr handelt es sich um einen fortlaufenden Prozess, der nun auch in kommunale Planungen mit einbezogen werden muss. Spätestens 2013 ist dann auch eine Überprüfung und erforderlichenfalls die Überarbeitung des Lärmaktionsplanes vorzunehmen.