Liedersturm für Kirchenturm: Benefizkonzert zugunsten der Maria-Hilf-Kirche begeistert Stadtberger Publikum
Ein Kirchturm hat immer mehrere Aufgaben: Er weist bereits von weitem den Weg, er zeigt symbolhaft die Richtung nach oben an und er gibt der Gemeinde das Gefühl eines vertrauten Zuhauses. Doch auch Gotteshäuser unterliegen schädlichen Umwelteinflüssen und müssen sorgsam gepflegt werden. Zugunsten der Turmsanierung der Maria-Hilf-Kirche hat das Kulturreferat Stadtbergen deshalb eine bunte Benefizgala im Bürgersaal organisiert:Chöre, Solisten, mehrere Instrumentalensembles und eine außergewöhnliche Tanzgruppe trugen unentgeltlich dazu bei, dass das Bauvorhaben auf gesicherten Beinen steht. Nach der Begrüßung von Bürgermeister Dr. Ludwig Fink und einer anschaulichen Präsentation über Zustand und Zukunft des Gotteshauses von Architekt Ulrich Rumstadt eröffnete der Männerchor Stadtbergen mit traditionellen Volksliedern den mannigfaltigen Konzertabend. Stefanie Pietsch führte liebevoll durch das mehrstündige Programm, das sich so vielfältig wie die Künstler selbst präsentierte: Mal ganz klassisch wie das Instrumentalensemble Maria Hilf, dann wieder fröhlich verspielt wie der Kinderchor „Singspatzen“ in rührenden Engelskostümen. Mitreißende Gospelrhythmen vom Augsburger Vokalquartett „Marcantuli“, den „Spiritual Sisters“ und dem Chor der Maria-Hilf-Kirche motivierten die Zuschauer spontan zum freudigen Mitklatschen. Das Blechbläserensemble „Brass Couture“ schlug dagegen eine interessante Brücke von Bänkelsängerliedern zum modernen Blues. Aber auch Einzelne können Großes bewirken. Dies zeigten die virtuosen Soloauftritte von Sarah Hübner (Geige), Marisa Metzger (Klavier), Ulrich Rumstadt (Gitarre) und Maria Dehner (Harfe, Sopran). Ein Höhepunkt war aber zweifelsohne, als Kulturreferent und Bassbariton Horst Brunner persönlich das Mikrofon in die Hand nahm und gemeinsam mit dem Tenor Eugen Frey und dem Pianisten Dr. Reinhold Krug einen erfrischenden Frühlingsreigen zum Besten gab. Musik und Tanz sind seit jeher miteinander verwoben, so dass sich auch an diesem Abend zu voluminösen Chorgesängen eine vollendete Choreografie gesellte: Die Jugendtanzgruppe der Augspurgia brachte ein glamouröses Stück Broadway in den Bürgersaal, wobei sich auch das junge Prinzenpaar schnell in die Herzen der Zuhörer tanzte. Das abwechslungsreiche Potpourri mündete schließlich in ein fulminantes Finale, in welchem sämtliche Mitwirkende und Besucher zusammen das ergreifende „Nehmt Abschied Brüder“ anstimmten. Ein Abschied kann allerdings auch immer ein Neubeginn sein, was für den Turm der Maria-Hilf-Kirche in jedem Falle zutrifft. Durch diesen rundum gelungenen Abend konnte ein Betrag von 1.128 Euro eingenommen werden, welche Bürgermeister Ludwig Fink auf 1.300 Euro aufstockte. Zudem hatten die Gäste die einmalige Gelegenheit, Turmpaten zu werden und Backsteine für das Sanierungsvorhaben zu stiften. Dadurch kamen nochmals insgesamt 370 Euro zusammen. Pfarrer Konrad Huber sprach am Ende der Veranstaltung seinen aufrichtigen Dank aus und entließ die Gäste mit einem guten Schuss Humor: „Dies war ganz in meinem Sinne. Ich möchte schließlich nicht vom Turm erschlagen werden“.
Bilder: Daniela Ziegler / Text: Thomas Hack