Lech aufwärts ging es am Samstag, 17. März, von Kaufering nach Landsberg. Nach Überschreiten des Lech wanderte man zunächst durch ebenes Wiesengelände zur schon von weitem sichtbaren, gut 300 Jahre alten Leonhardskapelle, die jährlich einmal das Ziel bunt geschmückter Leonhardigespanne ist. Nach Besichtigung dieser schön ausgestatteten kleinen Kirche veränderte sich für die Wanderer das Landschaftsbild abrupt. Die Höhenzüge im Osten rückten immer näher an das Lechufer. Sie waren teilweise von oben bis unten voll von Märzenbechern geschmückt. Ein Stückchen weiter, und schon befand man sich im Steilufer und blickte auf den tief unten wie in einem Canyon dahinfließenden Lech. Nach einem sehr steilen Anstieg erreichte man den Lechhöhenweg, der am Rande des Abhangs in den kleinen Weiler Sandau führt. Nach einem nahrhaften Mittagessen warf man noch einen Blick in die im Jahre 754 erbaute ehemalige Klosterkirche, von der noch Teile der Grundmauern aus der damaligen Zeit erhalten sind. Immer an den abfallenden Uferhängen entlang, im Wechsel von An- und Abstiegen, erreichte man die schmucke Stadt Landsberg. Nach einem aufmunternden Kaffee besuchte man noch die von Dominikus Zimmermann erbaute Johanneskapelle und überquerte auf dem Weg zum Bahnhof den malerischen Marktplatz mit dem ebenfalls vom Erbauer der Wieskirche gestalteten Rathaus mit überaus reichhaltigem Fasadenschmuck.
Lech abwärts spazierte man am Donnerstag 29. März, auf gepflegten und total ebenen Wegen vom Parkplatz Griesle an der Firnhaberau vorbei zum Zusammenfluss von Lech und Wertach. Vor dem Zusammenfluss wird das Wasser, das die Augsburger Kanäle auf einer Länge von 160 Kilometer (zum Vergleich: Venedigs Kanäle sind nur 38 Kilometer lang) passiert, nach einem Kraftwerk in den Lech geleitet. Kurz danach fließen die meist unterschiedlich gefärbten Wasserläufe von Lech und Wertach zusammen, was man gut beobachten konnte, da das Buschwerk durch das noch fehlende Laub die Sicht nicht beeinträchtigte. Einen schönen Abschluss fand der Nachmittag im Restaurant Griesle, wo sämtliche Teilnehmer rund um zusammengeschobene Tische Platz fanden und miteinander plaudern konnten.
Wenn man die Altstadt der ehemaligen Reichstadt von Nördlingen
betritt, fühlt man sich sofort in das Mittelalter und in die Renaissancezeit zurück versetzt. An kleinen und stattlichen Fachwerkhäusern, zahlreichen Wehrtürmen und einer Bastei vorbei, immer in der Nähe der Stadtmauer, erreichte man nach einem langen Rundgang den Mittelpunkt der Kleinstadt mit rund 20 000 Einwohnern. Hier besuchte man die spätgotische Hallenkirche St. Georg mit dem schon von weitem sichtbaren Turm Daniel, schlenderte über den Marktplatz mit beeindruckenden Bürgerhäusern, verweilte an dem aus dem Mittelalter erhaltenen Rathaus mit einer auffallenden Steintreppe im Renaissancestil, passierte das ehemalige hoch aufragende Kornhaus und zahlreiche malerische Häuserensembles, um sich dann in einem traditionsreichen Gasthaus zum Mittagessen zu versammeln. Das schon sommerliche Wetter am Samstag, 14. April steigerte die allseits gute Stimmung.
Nachmittags konnten die Teilnehmer selbständig das unternehmen, was sie besonders in dieser Stadt interessierte. Viele umrundeten auf dem 2,6 Kilometer langen Stadtmauerweg die komplette Altstadt, andere bewältigten die 360 Stufen, um vom 90 Meter hohen Daniel auf die Stadt zu blicken, und andere kleine Gruppen informierten sich im Rieskrater-Museum, wie vor 15 Millionen Jahren das Ries entstanden ist. In einer spektakulären Videoshow wird gezeigt, wie ein etwa 1 Kilometer langer Asteroid mit einer Geschwindigkeit von ca. 70 000 km/h mit der Erde kollidierte und einen 25 Kilometer im Durchmesser großen Krater hinterließ.
Diese schöne Erlebnisse werden den Teilnehmern noch länger im Gedächtnis bleiben.
Text/Bilder: Raimund Strauch