Leona und Stefan Kellerbauer entfachen den Operettenzauber im Bürgersaal Stadtbergen
„Wenn Ihnen irgendwie danach ist, mitsingen zu wollen, dann halten Sie sich auf gar keinen Fall zurück.“ Dieser charmanten Einladung von Leona und Stefan Kellerbauer sind die Besucher des Stadtberger Bürgersaals gerne nachgekommen. Das Gesangspaar präsentierte zur Klavierbegleitung von Florian Markel Melodien und Szenen berühmter Operetten. Schon nach den ersten Tönen war ein sanftes Summen aus den Stuhlreihen zu hören.
Den Reigen wohlklingender Arien und Duette eröffnete ein kleines Suchspiel. Er, im schicken Anzug, mit Gehstock, Zylinder und weißem Schal, wartet ungeduldig auf sein Rendezvous. Die elegant gekleidete Dame wiederum hält ebenfalls Ausschau. Beide finden sich schließlich und „geh‘n ins chambre séparée, ach, zu dem süßen Tête-à-tête. “ Dieser Auftakt aus der Operette „Der Opernball“ von Richard Heuberger ließ es schon erahnen: In diesem Konzert sollte die romantische Ader pulsieren, was den drei Künstlern hervorragend gelang. Tenor Stefan Kellerbauer setzte hierbei seinen ganzen Stimmschmelz in Szene, Leona Kellerbauer faszinierte durch ihren klaren Sopran und Florian Markel behielt als versierter Pianist im ganzen Liebestaumel immer den Überblick. Doch die Liebe endet nicht immer im Glück. Bitter-süße, dramatische Stimmung sowohl im Gesang als auch in der Bühneninszenierung herrschte beim Duett aus der Csardasfürstin „Weißt Du es noch?“. Sich gegenseitig umkreisend wälzten sich Tenor und Sopran in schmerzvollen Erinnerungen, die unter die Haut gingen. Wenig später hing Stefan Keller im Lehár-Klassiker „Gern hab‘ ich die Frauen geküsst“,den Erlebnissen eines galanten Playboys nach. Doch den „Sünder“ liebt letztendlich niemand so wie Leona, wie sie im bekannten Paganini-Duett klangvoll betonte.
Ein Happy End? Für das Publikum auf jeden Fall. Dessen Herz schlug am Ende ganz im Dreivierteltakt, wie der anhaltende Applaus verriet. Die Operette hatte mit diesen Musikern ihren Zauber entfacht.
Text/Bilder: Thomas Hack