Klassische Kunst auf höchstem Niveau: Symphonieorchester Stadtbergen brachte Dramatik in den Bürgersaal
Ein unglaublich talentierter Dirigent und 50 virtuose Gesangskünstler – so präsentiert sich in bester Manier das Symphonieorchester Stadtbergen, das grundsätzlich überall für volle Häuser sorgt. In ihrem neuen Konzert begaben sich die Musiker im Bürgersaal wieder einmal auf die Spuren der ganz großen Komponisten und zeigten so richtig, welche dramatische Spielfreude in ihnen steckt. Mit der opulenten Ouvertüre zum „Freischütz“ begann der wuchtige Ausflug in die ergreifende Erlebniswelt der gehoben Klassikkunst. Als Gastmusiker hatte diesmal Christian Bertoncello seinen großen Auftritt – und Nomen est Omen –natürlich mit seinem majestätischen Cello! Mit schwermütiger Eleganz, aber dann auch wieder in fröhlicher Ausgelassenheit strich er mit dem Bogen über die Saiten und entlockte dem Instrument eine unglaubliche Vielfalt an Gefühlsregungen. Ein klanggewaltiger Höhepunkt des Konzert war schließlich die 6. Symphonie Ludwig van Beethovens. Der Meister der Dramatik erzählt in diesem Werk eine aufwühlende Geschichte, die von den Instrumentalkünstlern in berauschender Weise umgesetzt wurde und in ihrer Thematik beinahe an den „Herrn der Ringe“ erinnerte: Heiter und leichtfüßig begann das Ganze mit der fröhlichen „Ankunft auf dem Lande“. Doch Beethoven ist nicht Bach und so nahm schnell das Unheil seinen Lauf: Ein dramatischer Gewittersturm fegte über das tanzende Volk hinweg und ließ mit epischer Macht den Bürgersaal erzittern! Lautstark hallten die Paukenschläge in den Raum, in rasantem Tempo folgten die Streicher hinterher. Erst nach dem letzten Satz kehrte wieder Stille ein. Aber nicht sehr lange: Minutenlang applaudierte das Publikum den Symphonikern und ihrem Dirigenten Tristan Uth, der wirklich Erstaunliches geleistet hatte. Auch Orchesterleiter Alois Wunder konnte sich freuen, denn es gehört einiges an Organisation dazu, 50 solch begabte Musiker an einem Abend gleichzeitig auf die Bühne zu bekommen!
Text: Thomas Hack/Bild: Daniela Ziegler